Wiener Immobilienmarkt | Palais und Paläste
foto: SRE18. zvg
Vornehme Adressen bieten großzügige Räume für stilvolle Ordinationsflächen.
Ordinationen mit klingender Adresse
Mehr Ärzte als gedacht ordinieren in Palais mit historisch interessanten, weltweit bekannten Namen. Ordinationsstandorte, die Geschichten erzählen.
Ein großer Teil der Wiener Palais befindet sich in der Inneren Stadt, etliche davon als Ringstraßenpalais entlang der Wiener Ringstraße. Palais steht für den unbefestigten, in einer Stadt befindlichen Adelswohnsitz. Der Grund für die Konzentration mehrerer Palais in einer Stadt ist in der Regel das Vorhandensein eines Herrschersitzes. Den Adelsfamilien, die im Dienste der Herrscher standen, war es wichtig, ihr Geschlecht zu repräsentieren. So entstanden prächtige Paläste. Besonders in Wien versprachen sich die Adelsfamilien aus allen Teilen Europas in einer politisch wichtigen Stadt wie Wien ein Weiterkom- men und einen gesellschaftlichen Aufstieg. Daher auch die klingenden Namen vieler der Prachtbauten. Palais Batthyány- Strattmann, Palais Trauttmansdorff, Palais Esterházy, Palais Liechtenstein oder Palais Lobkowitz.
Was aber macht den Reiz eines Palais aus? Sicher einmal der in der Regel sehr prominente und bekannte Name – marke- tingtechnisch ein deutlicher Vorteil. Ein Vorteil, der immer wieder von den Maklern, die bei der Standortsuche für Ärzte aktiv sind, genannt wird, ist die zentrale Lage, vor allem dann, wenn man internationale Klientel ansprechen will. Ein weiterer Vor- teil: Viele Palais haben breite Einfahrten für Kutschengespanne. Heute ein idealer barrierefreier Zugang zum Haus und zur Ordination. In Palais lassen sich auch großzügige Ordinationsräume realisieren. Zu guter Letzt lassen sich Arztbesuch und Flanieren in der Wiener Innenstadt ideal kombinieren. Zudem liegen die Top-Hotels alle in oder an der Wiener Innenstadt, was auch internationale Klientel anspricht.
Die ersten Palais in Wien wurden im 16. Jahrhundert im damaligen Herrenviertel rund um die Minoritenkirche errichtet. Um 1730 standen bereits 248 Adelspaläste mit zum Teil weitläufigen Gartenanteilen. Diese verschwanden nach und nach aus dem Stadtbild. Das rasante Wachstum Wiens ließ die Bodenpreise in Stadtnähe explodieren. Viele Adelige verkauften Teile ihrer Grundstücke, was dazu führte, dass viele Gartenanlagen verbaut wurden und zum Teil nur noch das Palais übrigblieb. Etliche Palais mussten Banken oder Mietobjekten weichen und wurden demzufolge abgerissen. Neue Palais hauptsächlich im Stil des Neobarocks und der Neorenaissance wurden vorwiegend an der neu entstandenen Ringstraße gebaut.
Palais und ihre Geschichten
Über 150 luxuriöse Palais stehen in Wien. Eines haben die alten Stadtpaläste des Adels und die Ringstraßenpalais der Ban- kiers und Großindustriellen aus dem späten 19. Jahrhundert gemeinsam: Hinter ihren prächtigen Fassaden verbergen sich ebenso prächtige Räumlichkeiten wie spannende Geschichten. So unterschiedlich die Geschichten der Ringstraßenpalais auch sein mögen, eines haben sie gemeinsam: Ihre Erbauer waren oft jüdisch und meist erst vor ein, zwei Generationen zu Reichtum gekommen, viele ihrer Großväter waren einfache Kaufleute aus der Provinz gewesen.
Auch im Palais Daun-Kinsky ordiniert mit Dr. Thomas Merhaut ein Facharzt für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde und Spezialist für Zahnimplantate und Prothetik. Das Palais trägt den schönen Namen „Daun-Kinsky“ nach seinem Bauherrn Feldmarschall Wirich Philipp Laurenz Graf von und zu Daun Fürst von Thiano. Er ließ dieses prachtvolle Barock-Palais von dem berühmten Meister Lucas von Hildebrandt in den Jahren 1713-1719 errichten. Ausgestattet mit Stuckdekor von Alberto Camesina sowie Fresken von Carlo Innocenzo Carlone und Marcantonio Chiarini ist das Daun-Kinsky eines der bedeutendsten hochbarocken Palais in Wien. Das Palais hat eine bewegte Vergangenheit: Im Laufe der Jahrhunderte wechselten die Eigentümer. Eine Zeit lang war es Stützpunkt der Stadtguardia, eines Vorläufers der Polizei. Nach 1945 war im Palais ein Offiziersklub der britischen Besatzungsmacht. Heute hat das Palais eine Attraktion: Im zweiten Hof des Palais führt eine Bronzetür zum „Wlaschek-Mausoleum“. Laut Wiener Ge- meindegesetz dürfen Grabstätten auf eigenem Grund ab einer Fläche von 2.000 Quadratmeter errichtet werden. So konnte der Multimillionär Karl Wlaschek, Gründer der BILLA-Ladenkette, in dem von ihm erworbenen Palais Kinsky auf der Freyung ein Mausoleum für seine Familie in Auftrag geben.
Im Palais Esterházy in der Wallnerstraße 4, einem weiteren Objekt in der „Palais-Sammlung“ von Wlaschek, ordinie- ren gleich mehrere Ärzte. Dr. Lin Shwu-Ching, eine Ärztin für Allgemeinmedizin und Taditionelle Chinesische Medi- zin, der Kieferorthopäde Dr. Christian Schreiner und die Certified Hypnotherapistin Dr. Marina Groiss. Übrigens: Wenn man in Wien vom Palais Esterházy spricht, so meint man meist das Majoratshaus in der Wallnerstraße. Es gibt aber noch ein zweites Palais mit dem gleichen Namen. Es ist das älteste Gebäude in der Kärntner Straße und nach wie vor im Besitz eines gräflichen Zweiges der Familie Esterházy und beherbergt ein Casino.
Gern geredet wurde auch über Friedrich Schey, den Erbauer des gleichnamigen Palais: Er heiratete gleich dreimal in ein und dieselbe Wiener Familie ein. Die ersten beiden Schwestern starben nach kurzer Ehe: Mit der dritten hatte er sieben Kinder. In seinem Haus bewunderten die Gäste Bilder von Rembrandt und Waldmüller, dem Kaiser konn- ten sie sogar in den Garten schauen. Das Palais Schey von Koromla an der Ecke Goethegasse/Opernring wurde 1863/64, im Zuge der Errichtung der 1865 von Kaiser Franz Joseph I. eröffneten Wiener Ringstraße von Johann Ju- lius Romano und August Schwendenwein im Auftrag von Friedrich Freiherr Schey von Koromla erbaut. Fünf Jahre später, 1869, wurde nur einen Häuserblock weiter die heutige Wiener Staatsoper eröffnet. In den 1980er-Jahren diente das Palais der ORF-Serie „Ringstraßenpalais“ nicht nur als Fassade, sondern wohl auch als Symbol. Es re- präsentierte eine Zeit des wohlhabenden jüdischen Großbürgertums, die aus der hohen Zeit der Ringstraße bis zur Machtübernahme der Nationalsozialisten reichte.
Das Ringstraßenpalais am Burggarten beherbergt gleich ein ganzes Ordinationszentrum. Im Team finden sich unter anderem der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie Priv.-Doz. Dr. Martin Kaipel, die Spezialistin für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie Univ.-Prof. Dr. med. Christine Radtke und Dr. Katja Schindler, Fachärztin für Dermatologie und Venerologie.
Eine andere, nicht minder interessante, Geschichte hat das Palais Todesco zu erzählen. Sein Eigentümer, Hermann Todesco, empfing zwar auch noble Gäste wie den Schriftsteller Hugo von Hofmannsthal oder Walzerkönig Johann Strauß. In seinem prunkvollen Gebäude speisten aber auch täglich 100 Bedürftige. Das Palais war bereits 1935 an die „Versicherungsanstalt der österreichischen Bundesländer, Versicherungs AG“, die in der Zeit des Nationalsozia- lismus den Namen „Ostmark Versicherungs AG“ trug, verkauft worden. Die ehemaligen Besitzer, die jüdischen Fa- milien Todesco und von Lieben, wurden nach dem Anschluss von den Nationalsozialisten verfolgt. Von 1947 bis 1993 befand sich im Palais Todesco die Zentrale der Österreichischen Volkspartei. Seit Dezember 2017 ist das Pa- lais Sitz des Dermatologikum Wien, eine Dependance des Dermatologikum Hamburg. Das interdisziplinäre Ärzte- zentrum ist eine Klinik nach dem Wiener Krankenanstaltengesetz. Geleitet wird die Dependance von Univ.-Prof. Dr. Rainer Kunstfeld, Facharzt für Dermatologie und Venerologie, sowie Dr. Birgit Karle, Fachärztin für Plastische und Ästhetische Chirurgie.
Revitalisierungen im Trend
Keine Frage: Ein „Palais“ im Namen bedeutet Exklusivität, das Besondere. Daher kommen immer wieder Objekte auf den Markt, die von ihren Projektentwicklern mit diesem Prädikat geadelt und aus der breiten Masse an Entwick- lungen zu Recht herausgehoben werden, wie das Palais Aurora, in dem gleich zwei Mediziner ihre Ordinationen aufgeschlagen haben.
Das 1860 unter Kaiser Franz Joseph als Wohnhaus errichtete und heute unter Denkmalschutz stehende Gebäude wurde komplett saniert, umgebaut und mit modernem Komfort ausgestattet. Das Palais Aurora darf als gelungene Revitalisierung bezeichnet werden. Das Gebäude wird durch ein prunkvolles Vestibül betreten. Barrierefreie Wege und eine moderne Glasfassade im Innenhof verbinden Tradition mit Moderne. Bei der Bauqualität wurden keine Kompromisse zugelassen – was sich auch in den Angebotspreisen niederschlägt. Im Vergleich zu Neubauten er- möglichte – wie bei anderen Palais- Revitalisierungen auch – die alte Bausubstanz eine bei Neu-Development mit Raumhöhen bis zu 4,60 Metern selten gewordene Großzügigkeit. Durch die hohen Decken präsentieren sich die einzelnen Räume mit ganz besonderer Großzügigkeit. Ein Konzept, das den Unfallchirurgen Dr. Milan-Alexander Toljan mit seinem Sportmed Institut und den Allgemeinmediziner Dr. Rudolf Christian Rauch überzeugt haben dürf- te, die beide an dieser Adresse ordinieren. Dr. Toljan war zehn Jahre Teamarzt des Lask Linz und ist Verbandsarzt des österreichischen Wasserskiverbandes, Vertrauensarzt der WTA (Womens Tennis Association) und langjähriger Turnierarzt beim Generali Ladies Open in Linz und beim Nürnberger Open in Bad Gastein.
Womit das Palais Aurora punktet, ist die Lage: Eine Vielzahl an medizinischen Einrichtungen und Ausbildungsstät- ten wie AKH, Goldenes Kreuz, Wiener Privatklinik, St. Anna Kinderspital, Zahnklinik, Josephinum, die Medizinische Fakultät und zahlreiche Arztpraxen prägen die Umgebung. Zudem bietet die Adresse im 9. Bezirk eine bequeme Gehdistanz zum angrenzenden 1. Bezirk.
Im Palais Esterházy ordinieren Dr. Lin Shwu-Ching, Ärztin für Allgemeinmedizin und Taditionelle Chinesische Medizin, der Kieferorthopäde Dr. Christian Schreiner und die Certified Hypnotherapistin Dr. Marina Groiss.
Im Palais Esterházy ordinieren Dr. Lin Shwu-Ching, Ärztin für Allgemeinmedi- zin und Taditionelle Chinesische Medi- zin, der Kieferorthopäde Dr. Christian Schreiner und die Certified Hypnothe- rapistin Dr. Marina Groiss.