Immer wieder sind Ordinationen und Apotheken Ziel von Diebstählen, Einbrüchen oder Raubüberfällen. Die Diebe haben es dabei auf Rezeptblöcke und Stempel, Medika- mente, Bargeld und mitunter medizinisches Gerät abge- sehen. Wirksamer Schutz ist möglich.
Sichtbare Sicherungstechnik wirkt auf den Täter eher abschreckend als anzie- hend. Denn Sicherungstechnik bedeutet eine längere „Arbeitszeit“ und je meh- r Zeit verstreicht, desto größer wird das Risiko, ertappt zu werden- .
Warnung im Voraus
Allein das Blinken eines kleinen LED-Lichtes, das eine scharf gestellte Alarm- anlage signalisiert, hat eine relativ hohe Abschreckungswirkung. Zwischen 75 und 80 % geplanter Einbrüche werden laut Angaben der Polizei beim Anblick einer Alarmanlage unterlassen. Einbruchmeldeanlagen (EMA) oder Überfall-
meldeanlagen (ÜMA) dienen der Erkennung und Meldung von Einbrüchen und der Alarmierung der Polizei oder von Wachdienste- n.
Nur bei zertifizierten Alarmanlagen ist man auf der sicheren Seite. Was in Deutschland die VdS-Zertifizierung ist, ist in Österreich die VSÖ-Zertifizie- rung. Gute Alarmanlagen weisen in der Regel beide Zertifizierungen auf. Dies belegt, dass alle einzelnen Komponenten der Alarmanlage – vom Gla- sbruchmelder bis zur Außensirene – aufeinander abgestimmt sind- .
Zusätzlichen Schutz bieten Bewegungsmelder. Sie sind im Eingangsbereich und den Praxisfluren angebracht. Die Bewegungsmelder erkennen die infrarote Wärmestrahlung des Täters und lösen bei scharfgeschalteter Anlage Alarm aus. Damit werden auch die zwar seltenen, aber gefährlichen Einschleichtäter erfasst. Wichtig ist, dass ein vernünftiger Kompromiss aus maximaler Sicherheit und realistischem Preis entsteht. Klar ist, dass es so wie immer nach oben hin keine Grenzen bezüglich des Preises gibt- .
Zustimmung einholen
Vor dem Einbau eines technischen Geräts an der Außenfassade, sei es eine Antenne, eine Klimaanlage oder auch nur eine kleine Alarmanlage, muss man den Vermieter beziehungsweise Miteigentümer um Erlaubnis fragen. Dies sollte schriftlich erfolgen, am besten per eingeschriebenen Brief. Bekommt man als Mieter innerhalb von zwei Monaten keine Antwort, gilt dies als Zustimmung des Vermieters- .
Trotz umfassender Schutzmaßnahmen ist der Abschluss einer Ordinationsversicherung ratsam. Sie haftet im Bereich Einbruchdiebstahl für Vandalis- mus, Mehrkosten für die Überwachung nach einem Einbruch, Beraubung in der Ordination, Patientenberaubung, einfachen Diebstahl von Einric- htungs- und Ordinationsgegenständen, Kostenersatz für die Arzttasche auch im versperrten Pkw sowie für Edelmetall. Üblicherweise ist die Prämie umso niedriger, je höher der Einbruchschutz ist- .
Die Kosten für den Einbau einer Alarmanlage können nicht nur von der Steuer abgeschrieben werden. Bundesländer und Gemeinden fördern zudem den Einbau mit einmaligen Zuschüssen. So fördert das Land Niederösterreich den Einbau von Alarmanlagen und Sicherheitseingangstüren ab der S- icherheitsklasse 3. Die Höhe der Unterstützung beträgt 30 % der anerkannten Investitionskosten, die Obergrenze liegt bei maximal 1.000 Euro, wobei beide Förderungen geltend gemacht werden können. Insgesamt kann somit ein Maximalbetrag von 2.000 Euro ausbezahlt werden. Zusätzliches Z- uckerl: Die Förderung kann auch rückwirkend für bereits getätigte Investitionen ab 1. Jänner 2019 beantragt werde- n.
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