Rotlichtbehandlung bei Dupuytren- Kontraktur
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Kaltes Rotlicht wirkt sich positiv auf die Wundhei- lung aus: Der Heilungsprozess läuft rascher ab, es treten weniger Schwellungen auf und das Narben- bild wird verbessert. Der Einsatz nach einer Mor- bus-Dupuytren-Operation hat sich bewährt.
Der Morbus Dupuytren ist eine gutartige Erkrankung, ausgehend vom Bindegewebe der Palmarapponeurose der Hand. Charakteristisch für diese Erkrankung ist das Auftreten von Knoten und Strängen an der Innenfläche der Hand. Der Krankheitsverlauf kann sich über mehrere Jahre entwi- ckeln und die Bewegungsfähigkeit dabei zunehmend einschränken. Bereits im Jahr 1832 hat Baron G. Dupuytren die nach ihm benannte Erkran- kung in Paris vorgestellt. Der Auslöser der gutartigen Erkrankung sind Veränderungen der Myofibroblasten, jedoch ist die Ursache noch nicht voll- ständig geklärt. Die Dupuytren-Kontraktur tritt meist im mittleren Lebensalter auf, bei Männern häufiger und früher als bei Frauen. Betroffen sind rund 20 % der 30- bis 40-Jährigen, in höherem Lebensalter bis zu 40 %. Eine familiäre Häufung, sowie die Assoziation mit Komorbiditäten – wie Diabetes mellitus oder vermehrtem Alkoholkonsum ist zu beobachten.
Individuelle Therapie
Durch den Umbau der Bindegewebsfasern können sich anfangs grübchenartige Einziehungen der Haut, später knotige Verhärtungen oder Strang- bildungen an der Handinnenseite oder über den Fingergelenken bilden. Mit der Zeit kommt es zu einer Verminderung der Streckfähigkeit der Fin- gergrund- und -mittelgelenke. Die passende Therapie wird je nach Beschwerden und Einschränkungen des Patienten individuell ausgewählt. Im höheren Alter wachsen die Knoten meist sehr langsam und sind für die Betroffenen nicht weiter störend. Kann hingegen die Hand nicht mehr flach auf den Tisch gelegt werden, treten Schmerzen auf oder fallen bestimmte Bewegungen im Alltag zunehmend schwer – wie etwa die Gesichtspfle- ge oder das Herausziehen von Gegenständen aus der Hosentasche, wird eine Operation in Erwägung gezogen. Dabei wird das erkrankte Binde- gewebe entfernt und eine Arthrolyse der betroffenen Gelenke durchgeführt. Bereits nach dem ersten Verbandswechsel kann die Behandlung mit gepulstem kaltem Rotlicht beginnen.
Mitochondrien anregen
Rotes Licht wird bereits seit längerer Zeit zur Schmerzlinderung und Verbesserung der Wundheilung verwendet. Gepulstes hochintensives kaltes Rotlicht dringt ohne Wärmeentwicklung tief in das Gewebe ein und beeinflusst den hochaktiven Entzündungsmediator Leukotrien, der Schmerzen verursacht und den Entzündungsprozess unterhält. Gleichzeitig werden die Mitochondrien angeregt vermehrt ATP zu bilden. Dadurch wird das En- ergieniveau der Zellen insgesamt gehoben. So können Schmerzen frei von Nebenwirkungen erfolgreich gelindert und eine raschere Regeneration des operierten Gewebes erreicht werden.
Gepulstes intensives Rotlicht wirkt auf mehreren Ebenen auf den Zellmetabolismus ein und stärkt die zellulären Reparaturmechanismen. Entschei- dend sind die Wellenlänge, die um die 640 nm liegt und die Lichtintensität die auf das Gewebe einwirken. Die zellulären Effekte bedingen eine an- tiinflammatorische, immunologisch aktivierende und analgetische Wirkung, sowie eine erhöhte Wachstumsrate von Muskel-, Bindegewebs- oder Endothelzellen. Die Wirksamkeit konnte anhand mehrerer Studien belegt werden. Neben der unmittelbar postoperativen Anwendung kann gepuls- tes Rotlicht auch bei chronischen Beschwerden am Bewegungsapparat erfolgreich eingesetzt werden. Die Anwendung dauert zehn bis zwölf Mi- nuten und wird drei bis fünf Mal pro Woche empfohlen.
Die Therapie ist schmerz- und nebenwirkungsfrei und wird von den Patienten sehr gut angenommen.