PRAXEN & IMMOBILIENWohntürme

Hoch hinaus

In Wien, aber auch in einigen Landeshauptstädten entstehen in den kommenden Jahren eine Reihe von Wohnhochhäusern. Ein Überblick.

Die imposante Skyline der Donauplatte mit der Visualisierung des

180 Meter hohen Wohnturms„Danubeflats“, der 2024 fertig werden soll.

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Das Hochhausensemble Triiiple an der Erdberger Lände. Turm 1 (rechts) und Turm 2 (mitte), die für Wohnzwecke gedacht sind, sind

nahezu ausverkauft.

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Gut nachgefragt sind die Wohnungen im Marina Tower (140 Meter), der bis Sommer 2022 an der Wiener „Waterfront“ entsteht.

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FOTO: SQUAREBYTES, isochrome, zoom VP

Auch wenn bis zur Fertigstellung 2024 noch einiges an Wasser die angrenzende Donau hinunterfließen wird, steht eines bereits jetzt fest: Die künftigen Bewohner des Danubeflats werden einen Ausblick über Wien und das Umland genießen, der in der Bundeshauptstadt seinesgleichen suchen wird. Zwar werden dann DC Tower 1 (250 Meter) und Millennium Tower (202 Meter) weiterhin die höchsten Gebäude Wiens bleiben. Mit einer Höhe von 180 Metern wird der Wohnturm, der am Standort des ehemaligen Cineplexx- Kinos neben der Reichsbrücke entsteht, dafür der höchste der Stadt sein – und im Übrigen auch des ganzen Landes. Wer eine der rund 500 frei finanzierten Wohnungen in den insgesamt 48 Stockwerken beziehen möchte, sollte also lieber schwindelfrei sein.

Über das nötige Kleingeld sollte man ebenfalls verfügen. Denn auch die Preise spielen in einer eigenen Liga. Die günstigsten Wohnungen sind ab rund 8.000 Euro/m2 zu haben. Dafür bekommt man neben dem prächtigen Ausblick aber auch einiges geboten, wie einen eigenen „Members Club“ mit Spa- und Fitnessbereich, ganzjährig beheiztem Pool, Yoga-Raum, Ruhezonen und Cocktailbar. Ganz zu schweigen von Business-, Event- und Executive Lounge sowie Gastronomie und Nahversorgung direkt im Haus. Für die Allgemeinflächen zeichnen die Wiener Architekturbüros Labvert und A01 Architects verantwortlich, letztere auch für die Architektur des Wohnhochhauses.


Danubeflats: Verkaufsstart erfolgte kürzlich

Die Wohnungen selbst verfügen über einen offenen Wohn- und Essbereich, raumhohe Fenster, Freiflächen und hochwertig ausgestattete Badezimmer. Funktionen wie Lichtsteuerung, individuelles Heizen und Kühlen sind in allen Wohneinheiten auf Wunsch auch via Handy oder Sprachbefehl steuerbar. Wie das Gesamtpaket ankommt, bleibt abzuwarten. Ein Pluspunkt – etwa für Ärzte, die vorhaben ihre Wohnung weiterzuvermieten – ist sicherlich die Lage mit UNO City, Austria Center und zahlreichen Niederlassungen internationaler Unternehmen in der unmittelbaren Nachbarschaft. Der Verkaufsstart für die 500 Wohnungen mit Größen von 30 bis 230 m2  erfolgte jedenfalls erst kürzlich.

Beinahe ausverkauft sind jene beiden Türme des Hochhausensembles Triiiple – sprich Turm 1 und Turm 2 – am Donaukanal bzw. der Erdberger Lände, die für freifinanzierte Wohnungen mit Größen zwischen 33 und 165 m2 gedacht sind. Sie stehen kurz vor der Fertigstellung. Bereits fertig ist Turm 3, in dem Linked Living rund 670 Micro-Apartments an Studenten und Young Professionals vermietet. Alle drei Gebäude sind rund 100 Meter hoch. Etwas mehr misst mit 140 Metern (40 Stockwerke) der Marina Tower, den die Buwog gemeinsam mit IES Immobilien an der Wiener „Waterfront“ bei der U2-Station Donaumarina bis zum kommenden Sommer errichtet.

Ärzte, die die Lage zwischen den Naherholungsgebieten Donauinsel und Prater mit guter U-Bahn- und Autobahnanbindung anspricht, können noch unter rund 50 – von insgesamt etwas mehr als 500 – Wohnungen die für sie passende auswählen. Das kleinste noch verfügbare Objekt misst 53 m2. Das größte – ein Penthouse mit Dachterrasse, Balkon, Atrium und Loggia für 4,3 Millionen Euro – bietet 295 m2. Mit der Verkaufsentwicklung zeigt man sich bei der Marina Tower Holding zufrieden. Sie sei eine Bestätigung dafür, dass man den Puls der Zeit getroffen habe, so deren Geschäftsführer David Hofmann.


Zugang zum Yachthafen

Zu den Highlights, die den künftigen Bewohnern des Marina Tower – aber auch der Öffentlichkeit – geboten wird, gehört sicherlich das Marina Deck. Dabei handelt es sich um eine große Fläche mit Frei- und Erlebnisräumen wie Stegen, Loops und Wasserbecken, die sich über den Handelskai erstreckt und die Wehlistraße mit dem rechten Donauufer verbindet. Es bietet zudem Zugang zum Yachthafen Marina Wien und der Donauuferpromenade. Ein weiterer Buwog-Wohnturm entsteht mit dem Helio Tower (Höhe: 110 Meter) bis Ende 2022 in der nahen „Erdberger Mais“ und damit ebenfalls in Wien-Landstraße. Dessen Name, der vom griechischen Sonnengott Helios inspiriert wurde, soll ausdrücken, dass alle Bewohner – dank intelligenter Architektur (von BEHF Architects) bzw. der nordseitigen Ausrichtung – einen Platz an der Sonne haben werden. Für lichtdurchflutete Räume sorgen dabei auch bodentiefe Fenster sowie die erweiterte Raumhöhe von 2,7 Metern. Die insgesamt 228 Wohneinheiten mit ein bis vier Zimmern werden jedenfalls alle über Freiflächen wie eine Loggia oder einen Balkon verfügen.

Wer sich von den Gebotenen angesprochen fühlt, sollte nicht zu lange zuwarten, im Helio Tower sind nur noch wenige Wohnungen nicht verkauft. Die kleinsten und günstigsten sind ab 316.000 Euro für Eigennutzer bzw. 295.000 Euro für Anleger zu haben. Mehr Glück und Auswahl werden Ärzte sicher in einem von etlichen Wohntürmen, die in den kommenden Jahren unter anderem im Nordwestbahnhof-Areal oder in der Seestadt geplant sind, haben.


Linz auf Überholspur

Weitaus weniger tut sich in Sachen Hochhausprojekte in den Bundesländern. Eine Ausnahme stellt hier Linz dar, wo bereits etliche Projekte realisiert wurden. Erst kürzlich erfolgte beim Bruckner Tower (Höhe 99 Meter) die Schlüsselübergabe. Seit dem Frühjahr wird am Quadrill Tower gebaut, der den Bruckner Tower um rund zehn Meter überragen wird. Drei weitere Hochhäuser in der Friedhofstraße befinden sich noch in der Planungsphase. Der Baustart für das Projekt Trinity, das aus drei bis zu 100 Meter hohen Türmen besteht, ist hingegen fix für 2023 angesetzt. Nach Höherem wird auch in Graz gestrebt: Hier sollen in den kommenden Jahren etwa am Stadtentwicklungsgebiet einige Türme realisiert werden – etwa der Green Tower (ca. 70 Meter) oder ein noch namenloses Objekt, das rund 75 Meter messen soll.


pb