IMMOBILIEN I Cost-Cutting

Runter mit den Kosten

Miete, Energie- und Betriebskosten werden in vielen Fällen als gegeben hingenommen. Gesamtkosten in der Höhe von 50.000 Euro pro Jahr und mehr sind keine Seltenheit. Mit einigem Geschick lassen sich aber 10 % locker einsparen.

1. Energiekosten-Check

Seit 2001 können sich die Kunden ihre Strom- und Gaslieferanten selbst aussuchen. Allein im ersten Quartal 2018 haben 110.350 Strom- und Gaskunden – darunter sicher auch viele Ordinationen, Labors und Apotheken – ihren Energielieferan- ten gewechselt, was aus einer aktuellen Marktstatistik der Energieregulierungsbehörde E-Control hervorgeht. Der Wechsel selbst kann bei den meisten Lieferanten mittlerweile auch online erledigt werden. Ihren günstigsten Lieferanten für Strom und Gas finden Sie mit dem Tarifkalkulator der E-Control (www.e-control.at/tarifkalkulator). Mit einem einfachen Klick kann man sich die Ersparnis. Für den Wechsel genügt das Ausfüllen eines Formulars, den Rest erledigt der neue Lieferant.


2. Betriebskosten-Check

Ein Blick in die Betriebskostenabrechnung kann sich lohnen, selbst wenn die Überprüfung nicht ganz einfach ist. Jeder Ver- mieter muss nach dem Mietrechtsgesetz (MRG) bzw. Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz (WGG) bis spätestens 30. Juni des Folgejahres eine Abrechnung über die Betriebskostenabrechnung legen. Sind Heizung und Warmwasser im Mietvertrag inkludiert, muss der Vermieter innerhalb von sechs Monaten ab Ende der Abrechnungsperiode eine Abrechnung übermit- teln. Haben Sie Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Abrechnungen, können sie diese bei einer Schlichtungsstelle überprüfen lassen. Dafür haben Sie drei Jahre Zeit, erst danach verfallen etwaige Ansprüche. Manchmal hilft es aber schon, wenn sich Mieter und Vermieter zusammensetzen und die einzelnen Posten noch einmal durchgehen und erläutern, wie welcher Be- trag zustande gekommen ist.


3. Versicherungs-Check

Ist die Haushaltversicherung auf dem neuesten Stand? Die Deckungssumme sollte regelmäßig überprüft werden. Haus- haltsversicherungen haben üblicherweise Laufzeiten von 3 Jahren oder mehr. Das bedeutet, dass Sie in der Regel frühes- tens nach 3 Jahren kündigen können, außer im Falle eines Umzugs. Für längere Laufzeiten geben die Versicherer im Ge- genzug teilweise erhebliche Rabatte im Vergleich zu einjährigen Verträgen. Alarmanlagen und Sicherheitstüren wirken sich positiv auf die Versicherungsprämie aus.


4. Miete-Check

Wenn die Mietkosten für die Ordination zu hoch sind, sollten Sie das Gespräch mit Ihrem Vermieter suchen und die Mög- lichkeit einer Mietreduzierung verhandeln. Prüfen Sie kritisch, ob Sie die vorhandenen Flächen tatsächlich benötigen. Wenn nicht, sollten Sie sich nach kleineren und günstigeren Raumen umsehen. Nicht benötigte Flächen können untervermietet werden.


5. Finanzierungs-Check

Die Zinsen sind seit Jahren im Keller. Die Zinsen Ihrer (Immobilien)-Finanzierungen auch? Wenn nein, sollte eine Umschul- dung angedacht werden. Vor allem Kredite mit langen Laufzeiten, wie Wohnbaukredite, sind oftmals nicht mehr zeitgemäß. Mit einer Umschuldung besteht die Chance, von neueren Kreditmodellen zu profitieren und in Summe weniger zurückzahlen zu müssen. Nur wenn die Spesen in einem rentablen Verhältnis zu der ersparten Zinssumme stehen, ist die Kreditumschul- dung zu empfehlen.


6. Sanierungs-Check

Die Kosten für Sanierungsmaßnahmen in der Ordination (Abschlagen des Verputzes mit Neuverputz, Auswechseln des schadhaften Bodens, Reparatur oder Austausch von Fenstern und Türen, Sanierung der bestehenden Wasser- und Elektro- installationen, Erneuerung Gasetagenheizung) müssen nicht aktiviert und über eine jährliche AfA abgeschrieben werden, sondern können sofort als Betriebsausgabe geltend gemacht werden und verringern die Bemessungsgrundlage. Verbes- sern die Sanierungsmaßnahmen gleichzeitig den Energieverbrauch – zum Beispiel durch eine Verbesserung der Dämmung – spart man gleich doppelt.


7. Förderungs-Check

Viele Sanierungsmaßnahmen werden gefördert. Wie hoch die Förderung ist, ist den meisten Fällen von Bundesland zu Bundesland verschieden. Fachbetriebe wissen darüber aber Bescheid.



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