Ein freier Ausblick auf die Dachlandschaften von Wien, großzügige Außenflächen und vor allem keine direkten Nachbarn, die einen irgendwie stören könnten. Für nicht wenige Zeitgenossen gelten Penthouses als das Spektakulärste, was der Markt für Luxusimmobilien herzugeben hat. Unter dem Dach in der obersten Etage historischer Gebäude, wo bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts die Dienstboten ihre Wohnungen hatten, erleben sie das maximale Freiheitsgefühl und finden nicht zuletzt auch die Ruhe, die sie nach einem stressigen Arbeitstag brauchen. Da kann selbst die exklusive Villa im Grünen nicht mithalten.
Für Top-Penthouses gilt dasselbe wie für alles wirklich Einzigartige und Herausragende: das Angebot an echten Juwelen ist rar gesät und der Preis dementsprechend hoch. Nicht von der Hand zu weisen ist aber, dass es heuer, und damit in einem Jahr mit einer überdurchschnittlich hohen Zahl an hochwertigen Projektfertigstellungen, durchaus gut ist. „Vor allem im ersten Bezirk gibt es etliche neue Erstbezüge. Aber auch im 19. Bezirk gibt es interessante neue Penthouses“, bestätigt Mag. Michaela Orisich, Teamleiterin Wohnen Prime bei Otto Immobilien.
Börseplatz 1: Fünf Penthouses verfügbar
In der ehemaligen Telegrafen Centrale am Börseplatz 1 in der Wiener City, wo früher die Drähte der Kommunikation heiß liefen, wurden im Zuge von umfassenden Revitalisierungs- und Umbauarbeiten insgesamt sechs „Skyview Penthouses“ mit Größen zwischen 128 und 484 m² realisiert. Sie tragen so klingende Namen wie „Over the Rainbow Penthouse“, „Fly me to the Moon Penthouse” oder “View from Heaven Penthouse” und versprechen auch was Design und Ausstattungsqualität betrifft Außergewöhnliches. Die künftigen Eigentümer – fünf Objekte sind noch zu haben – werden aber auch vom Concierge-Service sowie exklusiven Gemeinschaftsflächen wie dem Ruhegarten in der Gebäudemitte und dem eigenen Wein- und Degustationskeller profitieren. Auch im „The Ambassy Parkside Living“, einem exklusiven Wohnprojekt in der Beatrixgasse im dritten Wiener Gemeindebezirk, zwischen Stadtpark und Modenapark, wurden hochwertige Penthouses geschaffen. Mit Wohnflächen zwischen 45 und 190 m², großzügigen Terrassen, Top-Ausstattung, raumhohen Panoramaverglasungen – im Übrigen mit Pollenfiltern – sowie Raumhöhen von 2,75 bis drei Metern und keinen Dachschrägen lassen auch die „Ambassador Living“-Luxus-Penthouses kaum Wünsche offen. Und auch das „Ambassy“ bietet zusätzliche Highlights wie Concierge-Service, Meetingraum, Privatkino oder XL-Garagenplätze.
Hohe Ansprüche
Gerade bei wirklichen Spitzenprojekten sind heute Extras und Gemeinschaftsangebote wie Concierges, Gyms oder Weinkeller mit Verkostungsbereich nahezu ein Muss. Was sich in den letzten Jahren nicht geändert hat, ist der hohe Anspruch der Käufer, was Penthouses bieten müssen. Dazu zählt DI Sandra Bauernfeind, Geschäftsführende Gesellschafterin EHL Wohnen, wenig bis keine Dachschrägen, Staffelgeschoße, Raumhöhen über 2,50 Meter, große Terrassen auf der Wohnebene, Liftzugang auf jedem Geschoß sowie gute Raumaufteilung. Ganz zu schweigen vom „sehr guten Ausblick“. „Dieser ist an der höchsten Stelle eines Gebäudes in der Regel ohnehin gegeben“, so Bauernfeind. Auch Orisich hebt die Bedeutung des Ausblicks hervor. „Meistens werden Verkäufe nach einer Besichtigung abgeschlossen“, sagt sie.
Zu den derzeit prestigeträchtigsten Penthouses der Stadt gehören sicherlich die vier Objekte, die im Zuge der Sanierung eines 1872 für Dominik Graf Kinsky erbauten Gründerzeithauses in der Schellinggasse, neben Stadtpark, Stubentor und Palais Coburg, geschaffen wurden. „Theresia“, „Eleonora“, „Rosalie“ und „Agnes“ – so die vielversprechenden Namen – weisen auf jeweils drei Stockwerken bis zu 350 m² Wohnfläche mit 7,5 Meter Raumhöhe auf. Alle haben eigene Privatpools auf der Dachterrasse. Dass der wohnungsinterne Lift bis zu Poolebene geht, versteht sich von selbst. Um ein Bild von den Preisen zu bekommen: „Eleonore“ mit knapp 330 m² Wohnfläche kostet um die acht Millionen Euro.
Wiener City: Echte Filetstücke
„Im ersten Bezirk finden sich die echten Filetstücke. Der Quadratmeter kann dort bist zu 30.000 Euro und auch mehr kosten“, hält Bauernfeind fest. Den Markt für Penthouses auf Bezirke herunterzubrechen, fällt ihrer Ansicht nach aber schwer. Denn die Bezirksgrenzen würden zunehmend verschwimmen. „Es geht heute eher um die jeweilige Mikrolage und das Grätzel und die dortige Wohnqualität“, sagt die EHL-Wohnexpertin. „In schönen Lagen lassen sich auch Penthouses im 21. und 22. Bezirk gut verkaufen.“ Im 19. Bezirk finden sich auch interessante Objekte. Laut Orisich beginnen dort die Preise bei 10.000 bis 15.000 Euro/m². Zum exklusiven Neubauprojekt „Cuvée 49“, das im kommenden Frühjahr fertig wird, gehört etwa ein Penthouse mit 167 m² Wohn- bzw. Parkfläche, 77 m² Terrasse sowie eigener Wohnungsliftfahrt. Im Preis von knapp 2,9 Millionen Euro ist auch ein spektakulärer Rundumblick auf die Stadt, die umliegenden Weinberge sowie den Wienerwald inbegriffen. Das maximale Freiheitsgefühl wird sich mit Sicherheit von selbst einstellen.
pb