PRAXEN & IMMOBILIEN | Villen

Traumvillen zum Verlieben

Egal, ob moderne Architektenvilla oder klassische Stilvilla, ausgewählte Objekte vermitteln ein ganz spezielles Wohngefühl, das gerade in Zeiten von Covid-19 auch unter Ärzten mehr gefragt ist als je zuvor.

Für Liebhaber: Die 1817 erbaute und als Gutmannschloss bekannte Villa in Gießhübl lässt kaum Wünsche offen – angefangen mit den vielen

historischen architektonischen Details bis hin zur

herrschaftlichen Parkanlage.

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Nahe der U4-Station Ober St. Veit: eine 1886 erbaute Villa in Wien-Penzing mit 400 m2 Wohnfläche aufgeteilt auf drei Wohneinheiten in drei Geschoßen. Hier ließe sich auch eine Ordination realisieren.

Aufgrund des Flächenwidmungsplan ist auf dem Grundstück ein

Aus- oder Zubau oder Neubau möglich.

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Eine Architektenvilla in St. Jakob am Thurn bei Salzburg. Sie bietet einen atemberaubenden Blick auf den Untersberg und das angrenzende

Grünland. Das Objekt mit 270 m2 Wohnnutzfläche (Grund: ca. 1.300 m2) punktet mit einer knapp 100 m2 großen Terrasse sowie Pool,

Sauna und Weinkeller.

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FotoS: s REAL, Finest Homes Immobilien, RE/MAX, ALBERTINA, Wien

Die als Gutmannschloss bekannte Villa in Gießhübl vor den Toren Wiens atmet regelrecht Geschichte. 1817 erbaut, wurde das heute in Kaisergelb gehaltene Haus um die Jahrhundertwende von Adolf Baron Gutmann zu einem mehrteiligen zweigeschoßigen Bau mit dreigeschoßigem Torturm mit Korbbogenportal und Lanzengitter sowie das Wirtschaftsgebäude als Gästehaus ausgebaut. Nicht nur die historischen Elemente im Inneren des Gebäudes wie Sternparkette, Stuck und Gewölbedecken versetzen den Besucher in Staunen. In der Parkanlage finden sich zudem unter anderem steinerne Gartenvasen, Marmorstatuen sowie zwei Terrakottasphingen, die aus dem Palais Albert Rothschild in Wien abgetragen wurden. Echte Liebhaberstücke wie das Gutmannschloss mit fast 7.000 m2 Grundfläche haben auch ihren Preis: Das Objekt ist für knapp fünf Millionen Euro zu haben. Für Ärzte, zu deren Lebensplanung Eigentum im Moment nicht passt, gibt es aber auch andere Optionen, die nicht minder repräsentativ sind, wie etwa eine 1874 erbaute Villa in Baden, die zur Vermietung angeboten wird. Auf mehr als 2.000 m2 Grundfläche vermittelt das herrschaftliche Gebäude mit acht Zimmern und drei Bädern auf 600 m2 Wohnfläche und dazugehörigem ausgebauten Souterrain ein einzigartiges Wohngefühl. Nicht zuletzt der Altbaumbestand im Garten, der wie ein Schlosspark angelegt ist, vermittelt einen zusätzlichen Wohlfühlfaktor.

Für Karin Bosch, MBA, Leitung NÖ-Süd und s REAL Exklusiv, die die angeführten Objekte im Angebot hat, sind historische Stilvillen vor allem unter Liebhabern gefragt. Insgesamt sei es jedenfalls schwer, den Immobiliensuchenden und deren Lebenskonzepten eine bestimmte Villenart zuzuordnen. „Viele junge Menschen wollen beispielsweise in klassischen Stilvillen wohnen. Auf der anderen Seite haben wir erst kürzlich eine moderne Villa an ein Paar mit Ende 60 verkauft, das eigentlich ganz was anderes gesucht hat“, berichtet Bosch. Egal, ob moderne Architektenvilla oder historische Stilvilla, am Ende des Tages müsse ein Objekt eigenen Charakter haben. Darüber hinaus müssten Kriterien wie eine entsprechende Größe, extravagante Architektur, Ausstattungsqualität sowie schöne Aussicht und Lage erfüllt werden.


In Mode: Architektenstil der 80er

Auch Christian Herzog, geschäftsführender Gesellschafter von Herzog Immobilien, einem Unternehmen mit Sitz Graz, das sich auf die Vermittlung außergewöhnlicher Immobilien in Österreich und über die Landesgrenzen hinaus – beispielsweise in Norditalien – spezialisiert hat, macht bei seinen Kunden sehr unterschiedliche Wünsche aus. „Ab der Jahrtausendwende ist der an die Bauhaus- Architektur   angelehnte Würfelstil der 60er-Jahre wieder in Mode gekommen“, sagt er. Viele würden aber nach wie vor nach Villen im Landhausstil sowie klassischen Stilvillen suchen. „Echte historische Villen sind ein Dauerbrenner. Das gilt nicht nur für Graz“, sagt er. All jene, die ganz konkrete Wünsche haben, würden nach Grundstücken Ausschau halten. Das Problem bei der Sache: Auch in der steirischen Landeshauptstadt sind Grundstücke mittlerweile extrem rar und dementsprechend teuer. In den bevorzugten Lagen koste der Quadratmeter rund 600 Euro. „Manche suchen aber auch bewusst renovierungsbedürfte Villen, um sich verwirklichen zu können“, so Herzog weiter. Andere bevorzugen wiederum voll eingerichtete Objekte. Einen gemeinsamen Nenner sieht er dennoch. Grundsätzlich würden Käufer Objekte mit getrennten Bereichen für Eltern, Kinder, Gäste und zum Arbeiten suchen – „das war auch schon vor Covid-19 ein Thema“, so der Immobilienexperte. Stichwort Corona: „Die Pandemie hat die Bedeutung von Familienleben verstärkt ins Bewusstsein vieler Menschen gerückt, dementsprechend stoßen aktuell Gebäude außerhalb der Stadt mit viel Platz, wo mehrere Generationen zusammenkommen können, auf verstärktes Interesse“, hält Herzog fest.


Architektenvilla für Jungarzt

In Graz und Umgebung hat Herzog Immobilien derzeit etliche Villen im Angebot. „Grundsätzlich ist Graz keine Stadt mit einer großen Käuferschicht. Auf der anderen Seite kommen auch nur wenige schöne Villen auf den Markt“, sagt Herzog. Dennoch konnten zuletzt einige hochwertige moderne Objekte verkauft werden. Dazu gehört eine ca. sieben Jahre alte Luxusvilla mit aufsehenerregendem Ausblick im Stadtbezirk Waltendorf, die für rund 2,5 Millionen Euro an einen jungen Arzt ging. Eine ungefähr vier Jahre alte Designer- Villa in Graz Seiersberg wurde wiederum um 1,5 Millionen Euro verkauft. Ende 2020 fand eine Architektenvilla in Graz Liebenau einen neuen Eigentümer.

Szenenwechsel nach Wien, genauer gesagt in den 14. Gemeindebezirk Penzing. Auch wenn in der Bundeshauptstadt nach wie vor Teile des 13., 18. und 19. Bezirks zu den klassischen Villengegenden zählen, so zeigt das Beispiel eines Stilaltbaus nahe der U-Bahn- Station Ober St. Veit, dass abseits der nachgefragtesten Lagen repräsentative Objekte zu finden sind. Das Gebäude aus dem Jahr 1886 bietet auf etwas mehr als 400 m2 Wohnfläche drei Wohneinheiten auf drei Geschoßen. Da sich Letztere sehr einfach zu vier kompletten Wohneinheiten oder mehreren Wohnbereichens sowie Ordination, Praxis oder Büro umbauen lassen, könnte die Villa nicht zuletzt Ärzte ansprechen, so Rudolf Ley, geschäftsführender Gesellschafter RE/MAX Donau-City-Immobilien Mödling.

Nicht umsonst weist Ley auf das Ausbaupotenzial der Stilvilla, die für 2,2 Millionen Euro zu haben ist, hin. Der Hintergrund: Aufgrund des Flächenwidmungsplanes sei auch ein weiterer Aus- oder Zubau oder auch Neubau auf dem Grundstück möglich, so der RE/MAX- Experte. Das Bestandshaus, so optisch anregend es auch sein mag, stehe nämlich nicht unter Denkmalschutz. Die Verbaubarkeit beziffert Ley mit rund 300 m2. Grundsätzlich spricht aber die Tatsache, dass das Haus 1995 aufwendig renoviert und luxuriös ausgestattet und die Fassade im Vorjahr erneuert und thermisch saniert wurde, für einen Fortbestand. Da alle drei Wohneinheiten über einen eigenen Gas-Strom- und -Wasserzähler sowie eine Gas-Kombitherme verfügen, wäre auch eine teilweise Vermietung denkbar.


Raum Wien: Angebot da

Das aktuelle Angebot an Villen und Häusern im Raum Wien der gehobenen Kategorie – die also zwei Millionen Euro oder mehr kosten – umschreibt Ley als „relativ gut“. Insgesamt stünden rund 100 Objekte zum Verkauf. „Das Angebot ist zwar da, auf der Käuferseite spielt sich jedoch nicht so viel ab“, so Ley. Dahinter stehen seiner Einschätzung zufolge die anhaltende Covid-19-Pandemie und der damit einhergehende unsichere wirtschaftliche Ausblick. Die Hoffnung auf das eine oder andere Schnäppchen oder zumindest etwas günstigere Gelegenheiten sollte man sich dennoch nicht machen. „Bis jetzt sind die Preise im gehobenen Segment noch nicht gesunken“, so Ley.

Wie Herzog im Raum Graz, macht auch der RE/MAX-Experte in Wien und Umgebung unter Immobiliensuchenden eine gewisse Tendenz in Richtung Land aus. Er spricht von einem „Corona-Effekt“, dass aktuell Freiflächen jeder Art besonders begehrt sind. Einen

schönen Garten im englischen Stil, für den im Übrigen die Gartenarchitekten von Lederleitner verantwortlich zeichnen, bietet beispielsweise eine sanierte Stilvilla aus dem Jahr 1906 mit 240 m2 Wohnfläche – konkret: sieben Zimmer und drei Badezimmer auf vier Stockwerken sowie ausbaubarem Dachgeschoß für 1,69 Millionen Euro. Sie liegt umgeben von Weingärten, unweit des Wandergebiets Perchtoldsdorfer Heide, wenige Gehminuten vom Stadtzentrum entfernt.

Villen mit reichlich Grünflächen stehen auch im Westen Österreichs – etwa in Salzburg – ganz weit oben auf der Wunschliste von Immobiliensuchenden. Allerdings ist das Angebot an schönen Villen, die damit punkten können, auch in der Mozartstadt und Umgebung nicht gerade üppig bemessen. Immer wieder kommt aber doch etwas auf den Markt, wie das Beispiel einer – von Team Rauscher angebotenen – Architektenvilla in St. Jakob am Thurn, in der Gemeinde Puch bei Hallein, zeigt. Das von allen Seiten lichtdurchflutete Objekt fügt sich in die sanft bewaldete Landschaft ein. Raumhohe Panoramaverglasungen eröffnen hier einen atemberaubenden Blick auf den Untersberg und das angrenzende Grünland. Hier lässt sich auch der neuerliche Lockdown etwas besser aushalten.


pb

Ausstellungstipp: „ADOLF LOOS. Privathäuser“

Das vielfältige Schaffen von Adolf Loos, unter anderem einer der bedeutendsten Wegbereiter der Moderne in der Architektur, fasziniert auch fast ein Jahrhundert nach seinem Ableben. Die MAK-Ausstellung „ADOLF LOOS. Privathäuser“ widmet sich schwerpunktmäßig seinen revolutionären privaten Wohnbauten. Dabei handelt es sich zumeist um luxuriös eingerichtete Einfamilienhäuser für eine bürgerliche, oft jüdische Klientel – darunter auch Ärzte – ebenso wie Künstler und Literaten. Gezeigt werden fast 100 Entwurfszeichnungen, Pläne, Fotografien und Modelle aus dem Adolf-Loos-Archiv der Albertina, ebenso wie bedeutende Sozialprojekte des Jahrhundertarchitekten.

www.mak.at