PRAXEN & IMMOBILIEN | Wien-Umgebung
Die schnell wachsende Bevölkerung und der – auch wenn in jüngster Zeit ein wenig nachlassende – Zuzug nach Wien hat in den vergangenen Jahren zu rasant steigenden Immobilienpreisen geführt.
Für ein neues Eigenheim heißt es nicht nur in den innerstädtischen Gebieten und den Randgebieten tief in die Tasche greifen. Auch im Speckgürtel haben die Preise kräftig angezogen. Da täuscht so manch publizierte Statistik, die von Durchschnittspreisen in Niederösterreich spricht. Denn die Preisspreizung ist in Niederösterreich bekanntlich groß: Während die alpinen Bezirke und das obere Wald- und Weinviertel besonders günstig sind, profitieren oder leiden – je nach Sichtweise – die Bezirke rund um Wien von der Nähe zur Bundeshauptstadt. Auch wenn immer wieder von besonders günstigen Bezirken die Rede ist. In den Schnäppchenbezirken wird nur ein Bruchteil der Wohnungsmengen der Speckgürtelbezirke gehandelt. Wie stark der Zug aufs Land ist, beweist die Tatsache, dass die Bezirke Mödling, Korneuburg, Tulln, Bruck/Leitha und Baden für etwas mehr als die Hälfte aller Immobiliendeals verantwortlich sind. Der Wohnungsmarkt im Bezirk Baden hat seit sieben Jahren ununterbrochen steigende Verkaufszahlen gebracht, sich in diesem Zeitraum verdoppelt und ist heuer erstmals seit 2010 wieder der mengenmäßig stärkste Wohnungsmarkt in Niederösterreich.
Liebevolle Einzelheiten
Die stark steigenden Bodenpreise haben dazu geführt, dass stark verdichtet gebaut wird. Auch wenn sich hier ein Umdenken – Stichwort „Kleinklima“ – abzeichnet. Großzügig bauen mit attraktiven Freiflächen ist im innerstädtischen Bereich auch angesichts der hohen Baukosten nur schwer realisierbar. Zudem bleibt bei vielen Projekten der Individualismus auf der Strecke. Wie beim Einrichten sind auch beim Hauskauf oder -bau Shabby Chic und Vintage-Look stark im Kommen. Gefragt sind Häuser mit dem gewissen Esprit, der sie von anderen unterscheidbar macht. Der Out- oder Indoor-Pool ist es nicht. Aber der besondere Charme, der von liebevoll gestalteten Einzelheiten ausgeht. Vom – funktionstüchtigen – Kamin im Wohnzimmer, das die ein paar Quadratmeter mehr aufweist, damit es sich den Namen „Wohn“-Zimmer verdient. Sei es der kleine Pavillon im Garten, der kleine Teich, dem die eigentliche Funktion fehlt – außer, dass er eben da ist und gut an der Stelle hinpasst oder der Gartenzaun aus Holz oder Schmiedeeisen und kein Maschendrahtzaun oder, Gott bewahre, die ubiquitäre Thujenhecke an der dem Gehweg zugewandte Seite des Gartens.
Shabby Chic ist nicht günstig
Am Anfang war Shabby Chic eine Gegenbewegung in Sachen Wohnstil und Geschmack: Es ging gegen den viktorianischen Pomp der gehobenen Mittelklasse in England. Es ging um Abgrenzung. Statt luxuriös und kostspielig sollte es einfach sein und schlicht, gemütlich und warm statt repräsentativ, leicht statt schwer. Doch dann wurde aus dem Shabby Chic ein ganz eigener Einrichtungstrend. Sein Ziel: ein durch und durch individueller Wohnstil.
Wohlgemerkt: Shabby Chic ist keine günstigere Variante. Auch Shabby Chic kann – nicht nur beim Hauskauf oder der Hausrenovierung ordentlich ins Geld gehen. Dafür aber bekommt man Individualität pur. Individualität vom Feinsten. Ist für die einen die coole Wand aus Sichtbeton das Nonplusultra, ist das für die anderen die alte Ziegel- oder die mit Lehm verputzte Ziegelwand. Wenn schon in der Natur leben, dann mit der Natur – und möglichst natürlichen Baustoffen. Sichtbeton ist auch ein natürlicher Baustoff, hat aber gänzlich andere baubiologische Eigenschaften. Große Unterschiede gibt es auch bei Verputzen. Hoch im Trend steht der Lehmputz. Eine mit Lehmputz gestaltete Innenwand bietet sehr viele Vorteile. Die Lehmmischung nimmt nicht nur Zigarettenrauch, Ausdünstungen und Schadstoffe auf, die täglich in Form von Verpackungsmaterial in die eigenen vier Wände gebracht werden, sie reguliert auch die Feuchtigkeit. Schon ab einer Schichtdicke von 5 mm kann Lehmputz im Badezimmer nach dem Duschen das Beschlagen des Spiegels verhindern. Der Lehmputz nimmt Luftfeuchtigkeit schneller als herkömmlicher Gipsputz auf und gibt diese bei Bedarf langsam wieder an die Umgebung ab. Durch diese Eigenschaft kommt es nach dem Duschen nicht zur Kondensation am Badezimmerspiegel, da der Lehmputz die überschüssige Feuchtigkeit schon vorher aufnimmt. Im Gegenteil zur Feuchtigkeit, die vom Lehmputz später wieder abgegeben wird, werden einmal gebundene Schadstoffe nicht wieder freigegeben.
Nicht zu vergessen ist die unbehandelte Ziegelwand als Akzent im Interieur-Design. Ein nicht neuer Trend. Viele Menschen haben festgestellt, dass es weit billiger ist, die Ziegel in älteren Häusern zu betonen, als zu reparieren oder zu ersetzen. Vielleicht war man aber auch einfach nur zu bequem, neuen Verputz aufzubringen. Egal, was der Grund war: Ein Sichtmauerwerk macht eine starke architektonische Aussage im Wohnbereich.
Nachhaltigkeit im Wohnbau
Ein gesundes Zuhause sorgt für Wohlbefinden. Schadstoffe in Bodenbelägen, Wandfarben oder Möbeln können dagegen ernsthafte gesundheitliche Schäden verursachen – von Allergien über Atemwegsbeschwerden bis zu Krebserkrankungen. Darum lohnt es sich beim Hausbau, Ausbau oder auch der Renovierung einer Wohnung auf ökologische Baumaterialien zu achten. Man will sich in seinem Haus rundum wohlfühlen, dabei aber auch zukünftigen Generationen eine intakte Umwelt hinterlassen. Jedoch muss eine ökologische Bauweise nicht gleichzeitig eine gesunde Bauweise bedeuten. Ein Haus, welches energieeffizient gebaut wurde, kann beispielsweise durchaus Mängel in der Wohngesundheit aufweisen.
Durch den konsequenten Einsatz von nachwachsenden Baustoffen und Naturmaterialien wie Holz, Stroh, Lehm oder den heimischen Kulturpflanzen Flachs und Hanf können nicht nur ökologische Ausrufezeichen gesetzt, sondern auch Gebäude realisiert werden, die über den gesamten Lebenszyklus zehnmal weniger Ressourcen verbrauchen als ein Standardhaus.
Ökologie trifft Design
Dass sich ökologisches Bauen auch mit modernem Design kombinieren lässt, ist längst kein Geheimnis mehr. Ein gutes Beispiel dafür ist der „Bungalow Bayern“ des Premium-Hausherstellers Griffner, der beim Hausbau Design Award 2019 mit dem zweiten Platz ausgezeichnet wurde. Das Modell des Kärntner Traditionsunternehmens verkörpert ein Maximum an Individualität. Mit großen Glasflächen, die viel natürliches Tageslicht ins Innere lassen und einer Raumhöhe von 2,72 Metern bietet der Bungalow viel Lebensqualität im Einklang mit der Natur. Das Holz für den konstruktiven Aufbau des Hauses stammt aus regionalen, nachhaltig bewirtschafteten Wäldern. Die Decken sind aus Massivholz und alle Häuser als Niedrigenergiehäuser konzipiert. Gedämmt wird mit Kork, Holzfaser und Zellulose. Die Häuser sind statisch nicht auf vorgegebene, tragende Wände angewiesen: Die Innenzonierung ist individuell gestaltbar, weil wenige Säulen die Lasten mit dem patentierten Open-Space-Konzept ableiten. „Der Bungalow vereint zeitgenössische Architektur mit anspruchsvoller, natürlicher Bauweise und schafft es, die begrenzte, ebenerdige Fläche maximal zu nutzen. Es sind die ausgeklügelten Grundrisse, die attraktives Design mit Wohnbedürfnissen optimal vereinen. Wir freuen uns, dass wir mit Design und Bauweise eine derart große Jury überzeugt haben“, so Georg C. Niedersüß, Geschäftsführer und Eigentümer der Griffnerhaus GmbH.
mn