PRAXEN & IMMOBILIENWiener Immobilienmarkt 

Grüne Dauerbrenner

Die klassischen Wiener Grünlagen Hietzing, Währing und Döbling sind so begehrt wie eh und je. Auch wenn das Angebot an Häusern und Wohnungen schon mal größer war, so gibt es aktuell dennoch spannende Objekte.

Döblinger Grünruhelage: Den Bewohnern von „La Belle Vie“, einem

neuen Wohnprojekt mit 19 Eigentumswohnungen in der

Raffelspergergasse 11–13 nahe der Krottenbachstraße, erschließt

sich ein herrlicher Blick auf die malerische Umgebung.

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Eine Dachterrasse im Wohnprojekt „BLISS“, das bis 2022 an der Ecke

Billrothstraße/Obkirchergasse entsteht. Alle 16 Wohnungen bieten

einen freien, offenen Blick auf die Umgebung. Auch die Infrastruktur

kann sich sehen lassen: In Umgebung finden sich der Sonnbergmarkt, mehrere Nahversorger sowie eine Vielzahl an Geschäften.

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Am Fuße des Kahlenbergs in der Hammerschmidtgasse 27 wurden

drei Villen und – aufgeteilt auf drei Häuser – acht Wohnungen mit

70 bis 190 m2 errichtet. Zu den Highlights des Wohnprojekts gehören Eigengärten, großzügige Terrassen, Balkone und Loggien

sowie private Weinkeller mit Verkostungsraum.

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fotoS: jam jam, Billrothstraße 85 Projektentwicklung GmbH rene schanda

Umgeben von grünen Weinbergen, im Herzen von Döbling, lebt es sich sicherlich unbeschwerter und vor allem exklusiver. In diesem Sinne passt der Name „La Belle Vie“ gut zu dem Neubauprojekt mit insgesamt 19 Eigentumswohnungen mit zwei bis vier Zimmern, das in der Raffelspergergasse, einer ruhigen Sackgasse nahe der Krottenbachstraße, realisiert wurde. Die Natur liegt hier praktisch vor der Haustüre. Nur einen Spaziergang entfernt finden sich mit den Stadtteilen Neustift am Walde und Salmannsdorf zwei der schönsten Weinlagen der Bundeshauptstadt. Zur Entspannung vom stressigen Arzt-Arbeitsalltag im Grünen laden auch der Türkenschanzpark und der Pötzleinsdorfer Schlosspark ein, die beide nur knapp fünf Autominuten entfernt liegen.

„Die Nähe zur Natur oder Grünflächen bedient das Grundbedürfnis der Menschen, rauszugehen und sich zu bewegen“, erklärt Roland Schatz, Teamleiter im Engel & Völkers Market Center Wien. Einige aktuelle Marktprognosen – wie etwa der RE/MAX Real Estate Future Index (RREFIX), der die Erwartungen von 560 RE/MAX-Immobilienexperten für 2021 spiegelt – machen einen Trend „raus aus der Stadt“ aus. Demnach sollen heuer Einfamilienhäuser, Wochenendhäuser und Wohnobjekte in Einzellagen österreichweit die höchste Preisdynamik aufweisen – und zwar vor Eigentumswohnungen im Zentrum und Eigentumswohnungen am Stadtrand.


Stadt bleibt attraktiv

„Auch wenn die Statistiken zeigen, dass die Preise im Speckgürtel im Vorjahr mit + 9,7 % stärker gestiegen sind als in der Wiener Innenstadt (+ 9,4 %), so glauben wir nicht, dass die Stadt für viele Menschen an Attraktivität verloren hat“, so Schatz weiter. Auch sein Kollege Dipl.-BW Philipp Niemann, Geschäftsführer von Engel & Völkers Market Center Wien, will nicht das Ende der Städte prophezeien. „Dieser Trend betrifft eher eine gewisse Zielgruppe. Alleinstehende oder junge Menschen haben beispielsweise weiterhin kein großes Interesse, aufs Land zu ziehen. Sie wollen in der Stadt sein, wenn das Leben wieder losgeht“, hält der Experte fest. Und etwas gilt ohnehin nach wie vor: Hietzing, Währung und Döbling gelten für viele Immobiliensuchende nach wie vor als Wunschziele.

„Die klassischen Wiener Grünlagen, wie der 13., 18. und 19. Bezirk, werden nach wie vor sehr gut nachgefragt. Man kann auch von einer anhaltend starken Dynamik sprechen“, sagt DI Sandra Bauernfeind, Geschäftsführerin der EHL Wohnen GmbH. Diese alteingesessenen, hochwertigen Lagen würden auch eine eigene Zielgruppe ansprechen. „Wer etwa in einem dieser klassischen bürgerlichen Bezirke aufgewachsen ist, sucht dort später auch“, erklärt Bauernfeind. In dieselbe Kerbe schlägt auch Mag. Michaela Orisich, Teamleiterin Wohnen Prime bei Otto Immobilien: „Diese hochpreisigen Wiener Grünlagen sind immer ein Thema und werden von einer eigenen Zielgruppe immer nachgefragt.“

So gut die Nachfrage auch sein mag, das Angebot ist alles andere als unendlich bemessen. „Anders als viele vielleicht vermuten, ist das Immobilienangebot in den vergangenen Monaten nicht gestiegen. Im Gegenteil: Es ist derzeit sogar noch geringer als noch vor drei, vier Monaten“, so Niemann. Aus diesem Grund wären die Preise auch weiter moderat gestiegen. Dass viele Menschen derzeit die Entscheidung, ihre Immobilien zu verkaufen, vertagt haben, hat für Niemann mitunter ganz pragmatische Gründe – etwa, dass ein Umzug in Coronazeiten lieber vermieden wird. Nachsatz: „Auch die stärker werdende Volatilität an den Börsen sowie das weiterhin niedrige Zinsniveau bewegt Immobilienbesitzer nicht gerade zu einem Verkauf.“


Währing und Döbling: Gutes Angebot

Laut Orisich gibt es aktuell in Döbling und Währing ein gutes Angebot an neuen Wohnprojekten. Einige Wohnungen wären etwa noch im Projekt Paradisgasse 11, im Herzen des 19. Bezirks, zu haben. Die

15 Eigentumswohnungen mit Wohnflächen zwischen 47 und 214 m2 verfügen über großzügige Freiflächen wie Loggien, Terrassen oder Balkone sowie optional über eigene Gärten. Auch für dieses Objekt gilt: Wer noch tiefer ins Grüne eintauchen möchte, ist beispielsweise in nur wenigen Autominuten in Grinzing, wo Ärzte bei einem Spaziergang oder auch einem Lauf durch die malerischen Weinberge Kraft tanken können.

Unweit von der Paradisgasse 11 entfernt, an der Ecke Billrothstraße/Obkirchergasse entsteht mit dem BLISS bis 2022 ein weiteres spannendes Wohnprojekt. In den Obergeschoßen eins bis drei sowie den beiden Dachgeschoßebenen werden insgesamt 16 Wohnungen – alle mit Freiflächen sowie mit freiem, offenem Blick auf die Umgebung – realisiert. Vor allem jene im ersten Obergeschoss eignen sich auch gut für die Nutzung als Arztpraxis – gleich am gegenüberliegenden Eck findet sich etwa eine Apotheke. Neben der Nähe zu Naherholungsgebieten wie dem Türkenschanzpark, dem Wienerwald sowie den Weinbergen punktet das Projekt auch mit einer Top-Infrastruktur – nicht wenige alteingesessene Döblinger sprechen vom „besten Eck im 19. Bezirk“. So liegen der Sonnbergmarkt, Nahversorger sowie eine Vielzahl an Geschäften nur einen Katzensprung entfernt.


Besonderes Gersthofer Flair

Ärzte, die das besondere Flair des Stadtteils Gersthof im 18. Bezirk schätzen, könnten im Projekt Upper West 119 in der Gersthofer Straße 119 fündig werden. Dabei handelt es sich um eine vom Architekten Harry Glück geplante Wohnhausanlage, die 1990 erbaut und 2017 gründlich revitalisiert wurde. Aufgeteilt auf vier Gebäudeteile und sieben Stockwerke bieten die insgesamt 100 Wohnungen für jeden Geschmack und Lebensplan etwas – angefangen mit der 60 m2 großen Singlewohnung bis hin zum Fünf-Zimmer-Apartment mit knapp 150 m2 Wohnfläche. Auch sie verfügen über mindestens eine Freifläche. Erwähnenswert ist sicherlich die Dichte an weitläufigen Parkanlagen in der Umgebung – sowohl der Türkenschanzpark als auch der Pötzleinsdorfer Schlosspark sind in Gehdistanz zu erreichen. Gleichzeitig lebt man im Upper West 119 nicht völlig „weg vom Schuss“. Nahezu vor der Haustür findet sich eine Haltestelle der Straßenbahnlinie 41, mit der in wenigen Minuten der Verkehrsknotenpunkt Gersthof (mit der S-Bahn S45, den Straßenbahnlinien 9 und 10 sowie der Buslinie 10A) erreicht werden kann.

Wer die Diskretion eines Einfamilienhauses bevorzugt, könnte vielleicht nahe dem Projekt „La Belle Vie“ fündig werden. Zwischen Krottenbachtal und Pötzleinsdorf wartet eine 2018 komplett renovierte und zudem völlig ausgestattete Villa mit rund 360 m2 Wohn- und knapp 600 m2 Grundstücksfläche auf einen neuen Besitzer. Zu den Highlights zählen hier die traumhaften Weitblicke Richtung Neustifter Weinberge und Richtung Zentrum, der Indoorpool mit Entfeuchtungsanlage, Sauna und Ruhebereich sowie das großzügige Wohnzimmer mit offenem Kamin im zweiten Obergeschoß. Auf derselben Ebene findet sich im Übrigen auch ein Wintergarten mit eigenem Gartenausgang. Insgesamt gehören zu der herrschaftlichen Villa in Grünruhe-Höhenlage sechs Zimmer, vier Schlafzimmer und zwei Badezimmer.

Vergleichsweise weniger neue Wohnprojekte als der 18. und 19. Bezirk hat Hietzing zu bieten. Dennoch kommen dort immer wieder interessante Objekte auf den Markt. Dazu gehört auch die „Gartenresidenz 11.33“ in der Schweizertalstraße 39 im noblen Ober St. Veit am Rande des Lainzer Tiergartens – eine der begehrtesten Grünruhelagen Wiens und für nicht wenige Hietzinger der schönste Teil des 13. Bezirks. Zum Projekt gehören 30 Wohneinheiten mit Flächen zwischen 40 und 160 m2. Auch sie verfügen allesamt über Balkon, Terrasse und Loggia, einige auch über eigene Gärten.


Neu entdeckte Grünlagen

Wie EHL-Immobilienexpertin Bauernfeind bestätigt, wurden im Zuge der Coronakrise – abseits der „Klassiker“ Hietzing, Währing und Döbling – auch andere Wiener Grünlagen neu entdeckt. Dazu zählt sie Teile des 10., 16., 17., 21. und 22. Wiener Gemeindebezirks. Und die Bundeshauptstadt ist ja bekanntlich nicht arm an Grünflächen. Zur Bestätigung: 2020 wurde Wien von der Consulting-Agentur Resonance als „grünste“ Stadt der Welt ausgezeichnet. Daher gibt es auch über die neu entdeckten Bezirksteile hinaus zentralere Lagen, die Ärzte verschiedensten Alters ansprechen könnten. Dort winken auch geringere Preise. Denn so viel steht fest: Wen es in die klassisch bürgerlichen Bezirke Hietzing, Währing und Döbling zieht, der muss auch über das entsprechende Kleingeld verfügen. Alleine in den letzten zwölf Monaten ist der durchschnittliche Preis von Eigentumswohnungen in Hietzing von 5.600 auf 6.500 Euro/m2 gestiegen. Noch deutlicher – sprich von 6.500 auf 7.500 Euro/m2 – fiel der Preisanstieg in Währing aus. Immerhin um mehr als 10 % stieg über diesen Zeitraum der Preis in Döbling (auf 7.800 Euro/m2).


pb