Als Arzt und Ärztekammervertreter engagiert sich Dr. Karlheinz Kornhäusl schon
seit geraumer Zeit für Menschen und ihre Anliegen. Seine Kompetenzen will er
jetzt auch im Nationalrat unter Beweis stellen.
Damit das gelingt, muss der auf Platz sechs in Graz und Graz-Umgebung gereihte ÖVP-Kandidat aber einen erfolgreichenVorzugsstimmenwahlkampf führen. „Österreich braucht eine Politik, die sich für die Menschen stark macht – eine Politik,die Leistung belohnt, ohne dabei andere zu vernachlässigen. Und vor allem eine Politik, die nicht davor zurückschreckt,etwas zu verändern“, fasst er seine Vision zusammen. Er will sich in Wien für Graz einsetzen und diese notwendige Verän-derung in der Politik mitgestalten. Seine Chancen stehen gut, wenn es ihm gelingt, mit jenen Attributen, die ihm im Kolle-genkreis zugeschrieben werden, auch innerhalb der österreichischen Wählerschaft zu punkten: Er ist offen, menschlichund zeigt Probleme auf, aber nicht ohne auch konstruktive Lösungen parat zu haben. Als Arzt lebt er das, was sich vielevon einem Politiker wünschen: vorurteilsfrei zuhören und die Anliegen anderer ernst nehmen.
Mit Politik hat der Ärztekammerfunktionär längst keine Berührungsängste mehr, war er doch Schülervertreter und Ob-mann der steirischen Schüler-Union, während des Grundwehrdienstes Soldatensprecher, als Medizinstudent in der ÖHund jetzt in der Steirischen und Österreichischen Ärztekammer engagiert er sich standespolitisch.
Politik erfordert, sich Zeit zunehmen und zuzuhören. Ge-nauso ist es in der Medizin.Wo sehen Sie Unterschiede,wo Parallelen?
Als Arzt muss ich meinem Pati-enten unmittelbar in die Augenschauen, ich kann ihm nichtsüber die Zeitung erklären. Under spürt auch sehr unmittelbar,was ich richtig oder falsch ge-macht habe. Aber klar: Zeitnehmen und zuhören ist fürbeide wichtig. Leider reden Po-litiker oft mehr, als sie zuhören,und Ärzte haben die Zeitmanchmal wirklich nicht, weilschon der nächste Patient war-tet.
Wo sehen Sie den dringends-ten Handlungsbedarf beimPatienten „Österreich“?
Grundsätzlich: Zeit für die Pati-enten aus ärztlicher Sicht. Füralle: sinnlose, kräfte- und zeit-raubende Bürokratie abbauen.Aber ich denke auch, dass inÖsterreich vieles gut läuft, wirdürfen das Land nicht krank-jammern.
Was finden Sie an Politik sospannend, das es in der Medizin scheinbar nicht ausrei-chend gibt?
Andersherum: Weil ich über-zeugt davon bin, dass wir dieRahmenbedingungen für dieMenschen, die im Gesund-heitssystem arbeiten, aberauch für die, die auf die Ge-sundheitsversorgung angewie-sen sind, machen, engagiereich mich in der Politik. Wenn dawas gelingt, befriedigt michdas. Politik ist nie Selbstzweck.
Was war bisher in der Ärzte-kammer Ihr größter politi-scher Erfolg?
Das Turnusärztetätigkeitsprofil,das garantiert, dass junge Ärztenicht als Systemerhalter miss-braucht werden können – undganz persönlich die Betreuungder Kinder von Mitarbeiterndurch eine Tagesmutter im eige-nen Krankenhaus. Aber dashabe ich nicht allein geschafft,da haben der Ärztliche Direktor,die Betriebsdirektorin und dieBetriebsratsvorsitzende ganztoll geholfen. Und auch der Vor-stand der SteiermärkischenKrankenanstaltengesellschaftsteht voll dahinter.
Was sind die wichtigsten Eck-punkte Ihres politischen Pro-gramms?
Bildung, Befreiung von Bürokra-tie und bessere Vereinbarkeitvon Beruf und Familie sindKernthemen. Und mehr Ver-nunft im Gesundheitssystem,hinhören auf die, die täglich indiesem System leben. Die größ-te Herausforderung ist einegute und leistbare Betreuungalter Menschen. Die ist derzeiteine Riesenbelastung, für dieje-nigen, die ihre Angehörigen be-treuen müssen, und für die Be-treuten. Da muss sich viel än-dern.
In der Ärztekammer setzenSie sich besonders für denÄrztenachwuchs ein – gibt eshier Parallelen zu anderen Be-rufsgruppen?
Aus- und Fortbildung – die trifftnicht nur junge Ärzte, sonderngenauso Kfz-Mechaniker undEinzelhandelskaufleute. Chan-cen müssen für alle besser wer-den.
Ärzte sind längst nicht mehrdie Götter in Weiß und auchPolitiker genießen einenschlechten Ruf … Wie gehenSie emotional damit um?
Ärzten vertrauen in Österreich88 % der Menschen, Politikernnur 17 %. Vielleicht vertrauendie Menschen einem Politikeretwas mehr, wenn sie wissen,dass er auch Arzt ist.
Wie bringen Sie Beruf, Beru-fung und Familie unter einenHut?
Wenig Schlaf … Nein, imErnst: Es funktioniert nur, weilmeine Familie mitzieht. Ich binals Vater auch in Karenz ge-gangen, weil ich meine Tochternicht nur vom Bild kennen woll-te.
Können Sie sich vorstellen,langfristig den Arztberuf auf-zugeben?
Aus derzeitiger Sicht kann ichmir das überhaupt nicht vor-stellen. Ich glaube auch, dassich viel von dem, was ich alsArzt erlebe, in die Politik hin-eintragen kann.
Wenn ich Ihre Oma fragenwürde, was sie von der Ideehält, im Nationalrat zu kandi-dieren, was würde sie sa-gen?
Leider lebt meine Oma nichtmehr. Aber ich glaube, sie wür-de sagen: „Brav Bub, geh dei-nen Weg, meine Vorzugsstim-me hast du.“