MEDIZIN | Weißbuch Medizinprodukte

Versorgung sichern

Um abschließend Lehren aus der Krise zu ziehen, ist es vielleicht noch zu früh. Dennoch ist kein Zeitpunkt besser als jetzt, um mit frischen Eindrücken die Weichen für die Zukunft zu stellen. In ei- nem „Weißbuch Medizinprodukte“ wurde auf breiter Ebene zu- sammengefasst, was dringlich umgesetzt werden muss, um auch künftig die Versorgung mit Medizinprodukten aus allen Produkt- sparten – vom Wundverband bis zum Beatmungsgerät – sicher- zustellen. Im Zuge der Corona-Krise wurden von politischer Seite immer wieder Rufe nach mehr Autarkie in der Herstellung von Medizinprodukten in Österreich laut. Gleichzeitig sind Lieferket- ten und Produktionsabläufe über Jahre und Jahrzehnte global gewachsen und können – wenn überhaupt – nicht von heute auf morgen verändert werden. Und letztlich wird sich auch die Frage stellen: Wer zahlt die höheren Herstellungskosten, die durch eine Veränderung der Produktion auf Medizinprodukte-Unternehmen zukommen könnten?

Zentrale „Lessons learned“ sowie aktuelle und künftige Fragen und Antworten wurden daher kürzlich von Experten in einem „Weißbuch Medizinprodukte“ zusammengetragen, das seit Kur- zem vorliegt. „Nach der Pandemie ist vor der Pandemie und da- mit müssen jetzt bereits die Vorbereitungen für mögliche weitere Gesundheitskrisen getroffen werden“, sagt Gerald Gschlössl, Präsident der AUSTROMED, der Interessensvertretung der Medi- zinprodukte-Unternehmen in Österreich. Parallel zur Entstehung des Weißbuchs begann das Industriewissenschaftliche Institut (IWI) mit einer Studie zur Resilienz der Medizinprodukte- Branchen.