Die psychische Gesundheit von Gesundheitspersonal ist ein zentrales Un-terthema der allgemeinen psychischen Gesundheit in pandemischen Si-tuationen, da die Gesundheit von Gesundheitspersonal hoch relevant fürdie Aufrechterhaltung der Gesundheitsversorgung ist, wie sich unter ande-rem in der Covid-19-Pandemie gezeigt hat. Die Leitlinie „Psychische Ge-sundheit von Gesundheitspersonal in anhaltenden Krisen und Katastro-phen“ soll planmäßig Ende 2023 fertiggestellt sein und will Empfehlungenzur Aufrechterhaltung der psychischen Gesundheit von Gesundheitsperso-nal bei andauernden Krisen und Katastrophen bzw. Hilfestellungen bei Ge-fährdung derselben geben. Sie richtet sich an Arbeits- und Sozialmedizi-ner, Psychiater und Psychologen, aber auch an Allgemeinmediziner sowiedas Gesundheitspersonal selbst. Weiters soll sie zur Information aller mitder Thematik beschäftigten Vertreter im Gesundheits- und Sozialwesen –wie Krankenkassen, Kostenträger oder Sozialpartner – sowie Experten imArbeits- und Gesundheitsschutz beitragen.
Die Österreicher zeigen hohes Vertrauen in die heimische Produktion von Me-dikamenten. Laut Austrian Health Report vertrauen zwei Drittel aller Befragtenauf heimisch produzierte bzw. in Europa hergestellte Medikamente.
Bei Senioren ist dieses Vertrauen noch stärker ausgeprägt: 73 % haben sehrviel bzw. eher mehr Vertrauen in heimische Medikamente. Das geht aus demAustrian Health Report 2022 hervor, einer repräsentativen Studie zu Gesund-heitsbefinden, Auswirkung der Pandemie, Zugang zum Gesundheitssystemund Vertrauen in Arzneimittel. Weiters zeigt sich, dass 65 % zu in Österreichbzw. der EU hergestellten Medikamente mehr Vertrauen als zu jenen, die au-ßerhalb Europas produziert werden. Das Vertrauen steigt mit dem Alter undauch mit dem Einkommen. Nur 51 % der Befragten mit einem Haushaltsein-kommen von unter 1.600 Euro haben zu heimischen Medikamenten sehr vielbzw. eher mehr Vertrauen. Bei einem Haushaltseinkommen von über 3.500Euro sind das 75 % der Befragten.
Sowohl Forschung und Entwicklung, als auch Produktion von Medikamentenin Österreich haben äußerst hohe Relevanz. 89 % (F&E) bzw. 88 % (Produkti-on) halten dies für (sehr) wichtig. Das eigene Alter und die Erfahrung bzw.eine eigene Betroffenheit spielen bei der Einschätzung eine große Rolle. Wei-ters wird auch das Thema Generika-Produktion in Österreich von über 80 %als wichtig oder sehr wichtig eingeordnet. Bei einheimischer Forschung undProduktion stehen für die Befragten die geschaffenen Arbeitsplätze an ersterStelle, gefolgt vom „Halten“ hochspezialisierter Experten und der Wertschöp-fung in Österreich. Hoch ist auch die Zustimmung bei den Befragten, die einestärkere Unabhängigkeit Österreichs in der Medikamentenproduktion als(sehr) wichtig empfinden (86 %).
Eine Transkatheter-Aortenklappenimplantation (TAVI) ist genauso effektivwie eine OP am offenen Herzen, bei der ein Aortenklappenimplantat ein-gesetzt wird.
Zu diesem Ergebnis kamen Forscher des National Institute for Health andCare Research (NIHR) und das Leicester Biomedical Research Centre ineiner vergleichenden Untersuchung. TAVI wird meist bei Patienten ange-wandt, die häufiger Herzprobleme haben und besonderer Schonung be-dürfen. Eine OP ist nötig, wenn sich die Klappe verengt, durch die dasBlut strömt, wenn es das Herz verlässt. Beim TAVI-Verfahren wird das Im-plantat durch einen Schlauch geschoben, der in eine Arterie in der Leis-tengegend, im Oberarm oder in der Brust eingeführt und bis zum Herzengeführt wird. Mit minimalinvasiver Technik wird die defekte Klappe her-ausgeschnitten und durch das Implantat ersetzt.
Frühere Untersuchungen waren zum gleichen Ergebnis gekommen, dochdie teilnehmenden Probanden gehörten keiner Risikogruppe an und wa-ren relativ jung. Die jetzt untersuchten Patienten hatten ein Durchschnitts-alter von 81 Jahren. Diejenigen, die sich TAVI unterzogen, hatten ehervaskuläre Probleme und benötigten Herzschrittmacher, während diejeni-gen, die sich einer OP am offenen Herzen unterzogen, eher schwere Blu-tungen hatten. In beiden Fällen verbesserte sich nach sechs Wochen dieLebensqualität. Dieser Effekt war auch ein Jahr nach der OP nocherkennbar.
Nachtlärm verursacht Herzprobleme ...
... zu diesem Schluss kommt eine internationale Übersichtsstudie unterLeitung des Zentrums für Kardiologie der Universitätsmedizin Mainz. We-sentliche Einflussfaktoren dabei sind die Bildung von freien Radikalen(oxidativer Stress) und Entzündungsreaktionen in Gehirn, Herz und Gefä-ßen. Laut den Forschern führt Nachtlärm zur Störung der zirkadianenRhythmik, eines zentralen Regulationssystems des Körpers, denn siesteuert abhängig von der Tageszeit einen Großteil der funktionellen, meta-bolischen und biologischen Parameter des Organismus. Wie der Körperalso z. B. die Körpertemperatur, den Blutdruck, die Gedächtnisleistungoder auch den Appetit, den Energiehaushalt oder die zahlreichen Hormo-ne und das Immunsystem regelt, hängt davon ab, ob es Tag oder Nachtist. Nachtlärm erhöht den Blutdruck, steigert die Ausschüttung vonStresshormonen und lässt die Gefäße steifer werden – allesamt wichtigeEinflussfaktoren auf die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Klinische Forschung
In den letzten Jahren wurden nach Angaben des Bundesamtes für Si-cherheit im Gesundheitswesen (BASG) wieder mehr klinische Prü-fungen, in denen Arzneimittel entwickelt und getestet werden,beantragt.
Nach einem Tiefpunkt im Jahr 2017 (236 Anträge) wurden letztes Jahr289 Anträge gestellt. Im Vergleich zu 2020 (273 beantragte klinische Prü-fungen) verzeichnet das BASG vor allem eine Zunahme von Prüfungender Phasen 1 und 2. Das ist insofern von Bedeutung, als dort, wo die frü-hen Phasen der Arzneimittelentwicklung erfolgen, in der Regel die Chan-cen auf Durchführung der weiteren Phasen höher sind und die neuen Pro-dukte oftmals auch früher als in anderen Ländern auf den Markt gebrachtwerden. Ebenso sind die klinischen Prüfungen speziell für die Studienteil-nehmenden von hohem Nutzen, da sie von den in Entwicklung stehendenInnovationen bereits vor deren Markteinführung profitieren.
Mit der Einführung der Clinical Trials Regulation (CTR) hebt die EU-Kom-mission viele Prozesse der klinischen Forschung auf ein einheitliches Ni-veau mit dem Ziel, Europa als Forschungsstandort attraktiver zu machen.Einige Vorteile der CTR sind die nun EU-weit einheitlicheren Prozesse fürdie Antragsstellung von klinischen Prüfungen und die damit verbundenegemeinsame länderübergreifende Einreichung, Bewertung und Überwa-chung dieser Studien. Gewährleistet wird das durch die Einführung desClinical Trials Information System (CTIS). Dieses stellt ein zentrales EU-Portal mit einem von der European Medicines Agency (EMA) geführtenDatenbearbeitungs- und Verwaltungssystem als einzige Anlaufstelle fürAnträge auf klinische Prüfungen dar.
2021
Nachgefragt bei Univ.-Prof. Dr. Thomas Ratka, Leiter des Depart-ments für Rechtswissenschaften und Internationale Beziehungenan der Donau-Universität Krems
Medizinrecht: Wissensupdate für Ärzte
Regulierung auf nationaler und EU-Ebene machen das Medizinrecht aktuell zu einer essenzi-ellen Kompetenz aller im Gesundheitswesen in Führungspositionen tätigen Personen.
Wie viel juristisches Vorwissen ist erforderlich?
Das Programm ist sogar primär an Ärzte gerichtet und als Zusatzqualifikation für Manage-mentpositionen gedacht, in denen die Fähigkeit zur Beurteilung gesundheitsrechtlicher Fra-gestellungen einen wichtigen Erfolgsfaktor darstellt. Das Programm bringt Ärzte aber auchmit Juristen zusammen: Es soll Juristen qualifizieren, Mandate im medizinischen Bereich zuübernehmen. Entsprechend ist das Verhältnis Ärzte zu Juristen im Regelfall etwa 50:50. Dasist auch ideal, um voneinander zu lernen und das gegenseitige Verständnis zu fördern.
Wie profitieren Ärzte konkret von den gebotenen Inhalten?
Sie lernen juristisches Denken, um in Führungspositionen bessere und haftungssichere Ent-scheidungen zu treffen – und mit Juristen auf Augenhöhe verhandeln zu können. Gleichzeitigwird im Lehrgang das gesamte Gesundheitswesen aus mehreren Blickwinkeln juristischdurchleuchtet. Und: Der LL.M. ist ein international anerkannter und renommierter akademi-scher Grad, der höchste juristische Kompetenz nachweist – und an der Universität Krems ingut neben der ärztlichen Tätigkeit studierbarer Form angeboten wird.
FOTO: DUK/WALTER SKOKANITSCH
Wo liegen die Schwerpunkte des Programms?
Der Studiengang verbindet die Bereiche Medizin, Rechtswissen-schaft, Management und Ethik zu einer wissenschaftlich fundier-ten, ganzheitlichen Weiterbildung in sämtlichen medizinrechtlichenAspekten. Ständig neue Krankheitsbilder und Behandlungsmetho-den, eine zunehmend digitalisierte Medizin und eine verdichtete