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Apotheker und Ärzte

ziehen an einem Strang

Gemeinsam werden Medikamente direkt an ukraini- sche Gesundheitseinrichtungen geliefert.

Ein effizienter, niederschwelliger und unbürokratischer Weg für Hilfe in der Ukraine wurde eingerichtet: Wer helfen möchte, kann an „Apotheker ohne Grenzen Österreich“ Spenden überweisen. Mithilfe dieser Spenden bestellen diese dann beim pharmazeutischen Großhandel die entspre- chend benötigten Medikamente. Der Großhandel wiederum liefert direkt in die Ukraine. Dort werden sie an Spitäler, Ordinationen oder sonstige Ge- sundheitseinrichtungen abgegeben. Diese Vorgangsweise ist auch mit dem ukrainischen Gesundheitsministerium abgesprochen.

„Wir konnten mit ‚Apotheker ohne Grenzen Österreich‘ eine professionelle und höchst effiziente Hilfsorganisation einrichten, die mit den lokalen Helfern vor Ort in permanentem Austausch steht und daher genau weiß, was wo in der Ukraine gebraucht wird“, sagt Apothekerkammerpräsidentin Dr. Ulrike Mursch-Edlmayr.

Auch Ärztekammerpräsident Univ.-Prof. Thomas Szekeres freut sich über die Zusammenarbeit. Vor Kurzem hat das Präsidium der Wiener Ärzte- kammer außerdem beschlossen, dass pro abgegebene Stimme bei der Ärztekammerwahl zehn Euro für die Ukraine-Hilfe gespendet werden. „Wir werden aus diesem Titel insgesamt 15.000 Euro an ‚Apotheker ohne Grenzen Österreich‘ überweisen, um so bei der Medikamentenversorgung in

den ukrainischen Gesundheitseinrichtungen zu helfen“, so Szekeres. Darüber hinaus ha- ben Landesärztekammern, wie Oberösterreich oder Niederösterreich, mit Sach- und Geld- spenden Unterstützung geleistet.


ÖGK stellt rasche Versorgung sicher

Die Österreichische Gesundheitskasse und die Österreichische Ärztekammer haben au- ßerdem eine Vereinbarung getroffen, wie Behandlungen von ukrainischen Flüchtlingen in Österreich ermöglicht werden können, bis die rechtlichen und organisatorischen Voraus- setzungen geschaffen sind. Auch ohne Sozialversicherungsnummer können Flüchtlinge aus der Ukraine ab sofort mit Reisepass und den vorliegenden personenbezogenen Da- ten bei niedergelassenen Kassenärzten Behandlungen, Rezepte, Verordnungen und Überweisungen bekommen. Zukünftig können sie einen e-card-Ersatzbeleg beantragen.

Aktuell ist die Unterstützung von Kollegen, die Russisch oder Ukrainisch sprechen, besonders wichtig. Ärzte, die sich gemeldet haben, werden di- rekt mit internationalen Hilfsorganisationen wie Rotes Kreuz, Diakonie oder Caritas vernetzt.


rh