PRAXEN & IMMOBILIEN | Immobilienmarkt Westösterreich
In den westlichen Bundesländern erwarten Immobilienexperten zumindest bei durchschnittlichen Lagen eine Entspannung des Marktes. Für Top-Standorte gilt das freilich nicht.
Ein renoviertes Bauernhaus aus dem 18. Jahrehundert (Baujahr 1765) in Kössen, im Bezirk Kitzbühel mit 290 m2 Wohn- und 802 m2 Grundstücksfläche.
Zu haben ist die Rarität für 2,65 Millionen Euro. ______________________________________________________________________________________________________________________________________________
Ein renoviertes Bauernhaus aus dem 18. Jahrehundert (Baujahr 1765) in Kössen, im Bezirk Kitzbühel mit 290 m2 Wohn- und 802 m2 Grundstücksfläche.
Zu haben ist die Rarität für 2,65 Millionen Euro. ______________________________________________________________________________________________________________________________________________
Im Westen nichts Neues. Oder vielleicht doch? Zwar sind in den westlichen Bundesländern die Preise von Eigentumswohnungen und -häusern im ersten Halbjahr 2022 erneut gestiegen. Doch Experten gehen angesichts erschwerter Finanzierungsbedingungen und gestiegener Zinsen in mittleren und einfachen Lagen künftig von einer geringeren Nachfrage aus. Auf die beliebten Lagen trifft das freilich nicht zu. Dort muss weiterhin mit Preissteigerungen und einem Nachfrageüberhang gerechnet werden.
„Mittlerweile treibt die Inflation – zuerst über das Material und jetzt über das Personal – die Neubaukosten und nagt jetzt auch heftig am angesparten Eigenkapital für Neuanschaffungen“, erklärt RE/MAX-Austria-Experte Mag. Anton Nenning die Ausgangslage für viele Menschen. Damit seien viele Finanzierungen, die noch vor einem Jahr problemlos und günstig abgewickelt werden konnten, plötzlich ein Fall für ausgesuchte Experten, die auch in kniffeligen Situationen noch einen Weg finden würden.
Qualität und Lage entscheidend
Florian Hofer, Geschäftsführer Alpenregion Tirol & Salzburger Land bei Engel & Völkers glaubt, dass sich der Markt auch in Tirol etwas ruhiger entwickeln wird. „Die Immobilienpreise in Tirol sind den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen“, sagt er. „Es gibt zwar künftig einen leichten Nachfrageüberhang, aber sowohl bei Wohnungen als auch bei Grundstücken ist nicht mit Preissenkungen zu rechnen“, führt er weiter aus. Nachsatz: „Da Geld wieder mehr wert ist, wird vor dem Kauf umso professioneller geprüft und dabei gilt: Top-Qualität und Werthaltigkeit der Lage sind entscheidend.“ Wenig überraschend bleibt Kitzbühel im Preisvergleich weiterhin die Spitzenregion Österreichs. Besonders in der „Gamsstadt“ steigt die Nachfrage immer weiter, während das Angebot deutlich abnimmt. Laut Hofer würden vor allem Objekte in Einzellagen gesucht werden. Das Problem: Diese würden nur selten auf den Markt kommen. Doch auch in zentralen Lagen sei der
Preis deutlich gestiegen. Im Durchschnitt wechselten Häuser in Kitzbühel im Vorjahr um rund 2,5 Millionen Euro den Besitzer. Leicht über dem Durchschnitt liegt mit 2,65 Millionen Euro der Verkaufspreis eines historischen Bauernhauses aus dem 18. Jahrhundert (Baujahr 1765), das in Kössen, im Leukental im Bezirk Kitzbühel, auf neue Besitzer wartet. In den letzten Jahren wurde die Rarität, die im Zentrum des malerischen Dorfes steht, kernsaniert. Heute finden sich auf einer Wohnfläche von 290 m2 vier Schlafzimmer und zwei Badezimmer. Ein Highlight ist sicherlich der Garten (Grundstücksfläche 802 m2) mit Obstbäumen, einer Pergola und mehreren kleinen Terrassen.
Going: Designer-Chalet
Nur wenige Autominuten von Kitzbühel entfernt, in Going am
Wilden Kaiser, steht ein weiteres interessantes Objekt zum Verkauf: ein 2018 erbautes modernes Designer-Chalet mit drei bis fünf Schlafzimmern (Wohnfläche: 320 m2). Dafür muss mit 4,45 Millionen Euro allerdings etwas tiefer in die Tasche gegriffen werden. Punkto Sommer- und Wintersportangebot muss sich Going nicht hinter Kitzbühel verstecken. Die mehrfach ausgezeichnete Ski-Welt „Wilder Kaiser Brixental“ in den nördlichen Kitzbüheler Alpen ist nach dem Arlberg das zweitgrößte Skigebiet Österreichs.
Im ganzen Bundesland Tirol gingen die Verkaufszahlen nach dem Vorjahresrekord im ersten Halbjahr 2022 laut RE/MAX jedenfalls merklich zurück. Wenig überraschend war im Hotspot Kitzbühel das Gegenteil der Fall bzw. der Wachstumskurs hielt weiter an. Zuwächse gab es auch in Reutte und Imst. Innsbruck fiel dagegen auf das Niveau von 2018 zurück.
Innsbruck zählt nach wie vor zu den teuersten Pflastern des Landes. Im Durchschnitt kostet dort ein Einfamilienhaus rund 1,4 Millionen, eine Eigentumswohnung knapp 1,2 Millionen Euro. Bei Engel & Völkers geht man davon aus, dass die Nachfrage nach Wohnimmobilien in der beliebten Stadt hoch
bleiben wird. Kaum mehr am Markt erhältlich seien vor allem Einfamilienhäuser oder Baugrund. Viele Neubauprojekte würden verzögert fertig, was den Nachfrageüberhang weiter erhöhe.
Begehrte Stadt Salzburg
Konstant hoch ist die Nachfrage auch am Salzburger Immobilienmarkt. Allein im Vorjahr stieg der durchschnittliche Preis bei Eigen- tumswohnungen um rund 23 %, bei Ein- und Zweifamilienhäusern sogar um 25,8 %. Und da sich das Bevölkerungswachstum laut Prognosen bei 6,1 % belaufen soll, kann davon ausgegangen werden, dass die Nachfrage trotz steigender Zinsen stabil bleiben sollte. In guten und sehr guten Lagen erwartet Dkfm. Mark Hüsges, Geschäftsführer von Engel & Völkers Salzburg, sogar deutliche Preissteigerungen. „In der Stadt Salzburg ist die Nachfrage nach Wohnimmobilien nach wie vor sehr hoch und das Angebot knapp“, sagt Hüsges. Auch heuer würden sich dadurch in nahezu allen Lagen konstant steigende Preise ergeben. „Derzeit werden für exklusive Neubau- Penthouses in 1A-Lagen bis zu 25.000 Euro/m2
verlangt. In einfachen Lagen der Landeshauptstadt sind die Preise allerdings meist stabil bzw. nur leicht steigend“, berichtet Hüsges.
Ein Dauerbrenner bleibt sicher das Salzkammergut, das sich über die Bundesländer Salzburg, Ober- österreich und die Steiermark zieht und vor allem für seine land- schaftliche Vielfalt und insgesamt 76 (!) Seen bekannt ist. Ein- familienhäuser in Seelage oder mit See- und Bergpanorama sind auch das, was in der Region unter Immobiliensuchenden am meisten gefragt ist. Ende 2021 lag der durchschnittliche Verkaufspreis von Ein- und Zweifamilienhäusern im Salzkammergut bei 486.000 Euro. Wohnungen kosten im Durchschnitt 4.567 Euro/m2.
Atemberaubender Blick
An einem besonders beliebten Ort im Salzkammergut, im malerischen Bad Aussee, thront auf einem Hang ein 2017 erbautes traditionelles Haus mit 216 m2 Wohnfläche und insgesamt fünf Schlafzimmern und vier Bädern. Neben dem atemberaubenden Ausblick auf die umliegende Bergwelt gehören zu den Highlights der Liegenschaft die beiden Wohnsalons mit Kaminofen sowie eine typische Ausseer Veranda. Ganz zu schweigen von der Landhausküche mit großzügigen Essbereich und direktem Ausgang zum Garten (Grundstücksfläche 845 m2) sowie die teilweise überdachte Terrasse. Das Ganze hat auch seinen Preis: 1,98 Millionen Euro.
Auch wenn das wohl nicht auf Bad Aussee und andere Top-Lagen zutrifft, aber mit durchschnittlichen Verkaufspreisen von 286.000 Euro bei Ein- und Zweifamilienhäusern und 3.030 Euro/m2 bei Eigentumswohnungen ist die Steiermark nach dem Burgenland das günstigste Bundesland Österreichs. Dennoch sind die Preise in beiden Immobiliensegmenten
im Vorjahr um rund 14 % gestiegen. In Graz Stadt kosten Ein- und Zweifamilienhäuser im Durchschnitt 567.050 Euro, in Graz Umgebung 337.940 Euro Für Eigentumswohnungen müssen in der steirischen Landeshaupt 3.530 Euro/m2 auf den Tisch gelegt werden, in deren Umland 3.158 Euro/m2.
pb
Innsbruck und Salzburg zählen zu den begehrtesten Landeshauptstädten des Landes. Experten rechnen damit, dass die starke Nachfrage sowohl am Inn als auch an der Salzach weiter anhalten wird. Dementsprechend soll- ten die Preise in beiden Städten vor allem in sehr guten Lagen weiter deutlich steigen. Beachtlich: In Salzburg kann der Quadratmeter in einem Neubau-Penthouse in 1A-Lage bis zu 25.000 Euro kosten.
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Innsbruck und Salzburg zählen zu den begehrtesten Landeshauptstädten des Landes. Experten rechnen damit, dass die starke Nachfrage sowohl am Inn als auch an der Salzach weiter anhalten wird. Dementsprechend soll- ten die Preise in beiden Städten vor allem in sehr guten Lagen weiter deutlich steigen. Beachtlich: In Salzburg kann der Quadratmeter in einem Neubau-Penthouse in 1A-Lage bis zu 25.000 Euro kosten.
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Am Fuße des Wilden Kaisers, in Going, wartet ein 2018 erbautes Designer-Chalet mit mit drei bis fünf Schlafzimmern auf neue Besitzer. Wer sich den Traum einer Immobilie in den Kitzbüheler Bergen erfüllen möchte, muss 4,45 Millionen Euro auf den Tisch legen. ____________________________________________________________________________
Ein traditionelles Salzkammergut-Haus (Wohnfläche: 242 m2) in Bad Aussee, das für 1,98 Millionen Euro zum Verkauf steht. Mit 5 Schlafzimmern und 4 Bädern bietet es Platz für die ganze Familie.
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Ein traditionelles Salzkammergut-Haus (Wohnfläche: 242 m2) in Bad Aussee, das für 1,98 Millionen Euro zum Verkauf steht. Mit 5 Schlafzimmern und 4 Bädern bietet es Platz für die ganze Familie.
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fotoS: engel & Völkers, RE/MAX, ISTOCKPHOTO: EMICRISTEA, SAIKO3P; ZIMA
Das Lutzenberg in Kitzbühel, zwischen Schwarzsee und Golfclub. In zwei exklusiven
Wohnhäusern werden acht 2- bis 4-Zimmer-Wohnungen, jeweils mit Privatgarten mit
Gartenterrasse bzw. überdachter Sonnenterrasse, realisiert. ___________________________________________________________________________