Immobilien verkaufen ist wie Pokern – da kann es schon einmal vorkommen, dass von der Käuferseite geblufft wird, was das Zeug hält.
Kein Platz für Emotionen
Die eigenen vier Wände, in denen man eventuell sehr lange gelebt hat, sind natürlich mit vielen Emotionen verknüpft. Als Verkäufer sollte man sich niemals durch abwertende oder eventuell sogar ignorante Bemerkungen über das eigene Haus oder die Ordinationsfläche aus der Ruhe bringen lassen.
In den meisten Fällen benötigt ein Käufer jede Menge Unterlagen zur Bankfinanzierung. Dazu gehören Objektfotos, Doku- mente zu Sanierungen, Baupläne, Versicherungsunterlagen sowie den Grundbuchauszug, aber auch Genehmigungen, Be- triebskostenaufstellungen, Energieausweis und Förderunterlagen. Beim Verkauf von Immobilien muss ein Energieausweis vorgelegt und ausgehändigt werden, widrigenfalls drohen Geldstrafen. Die Rechtsangelegenheiten im Zuge eines Hausver- kaufs werden von einem Rechtsanwalt oder Notar begleitet.
Immobilienmakler beauftragen
In den meisten Fällen macht es sich bezahlt, Unterstützung eines professionellen Maklers zu holen. Manche Makler haben Vormerkungen für Objekte und erzielen so einen besseren Verkaufspreis, sie wissen auch über den Markt und den zu erzie- lenden Preis besser Bescheid.
Mit dem Alleinvermittlungsauftrag übernimmt der Makler vielfältige und anspruchsvolle Pflichten, wie beispielsweise die Er- hebung aller Daten (Wegerechte, Grundbuchauszüge, Gefahrenzonen etc.). Damit entfallen für den Verkäufer nicht nur Ri- siken, sondern auch ein enormer Zeitaufwand. Kommt ein Interessent aufgrund der Kenntnisnahme über den Verkauf direkt auf den Eigentümer zu, so ist dieser verpflichtet, den Interessenten an den beauftragten Makler weiterzuleiten.
Immobilie bewerten lassen
Jede Immobilie ist anders – somit ist es für einen Laien in der Regel schwierig, den aktuellen Wert zu ermitteln. Ist der Preis zu hoch, bleiben vielleicht die Interessenten aus. Viele Privatverkäufer orientieren sich an auf Immobilienplattformen präsen- tierten Kaufangeboten und nicht an den tatsächlich erzielten Verkaufspreisen. Ein fataler Fehler, denn ist der Angebotspreis zu hoch angesetzt, hält sich das Interesse in Grenzen. Ist eine Immobilie einmal ein halbes Jahr am Markt, gilt sie als La- denhüter. Interessenten fragen sich, wo denn der Haken an dem Angebot ist. Das kann dazu führen, dass das Objekt unter dem Marktwert verkauft wird.
Die Immobilie ins rechte Licht rücken
Ob man sich seine eigene Zukunft in der besichtigten Immobilie vorstellen kann, steht für die meisten Interessenten schon in den ersten Minuten fest. Ein Haus oder eine Wohnung muss nicht nur objektive Vorgaben wie Lage, Größe oder Preis er- füllen, sondern auch das Wohngefühl ansprechen. Also: Sorgen Sie für die richtige Atmosphäre.
Fotos sollten Sie im Frühling oder Sommer machen (lassen) und nicht an grauen, trüben Herbsttagen. In leeren Räumen ist es schwierig, ein Gefühl für deren spezielle Atmosphäre zu bekommen oder die Proportionen richtig einzuschätzen. Home Staging gibt der Vorstellungskraft der Interessenten die nötige Unterstützung: durch passendes Leihmobiliar, Accessoires, Beleuchtung oder ein entsprechendes Farbkonzept – ohne das gesamte Objekt voll auszustatten. Denn eine voll möblierte Wohnung zu präsentieren, kann ebenfalls seine Tücken haben, denn dann ist der individuelle Stil der ehemaligen Bewohner zu stark präsent. Home Staging erleichtert es potenziellen Käufern, sich selbst darin wohnen zu sehen – durch gezielte Re- duktion persönlicher Elemente und ergänzt mit neutralen, Struktur schaffenden Komponenten.
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