ORDINATIONSMANAGEMENT | Ärztezentren
Wahlärzte sind aus der Gesundheitsversorgung der Ös- terreicher kaum wegzudenken. Vor allem in den Bal- lungszentren spielen sie eine wichtige
versorgungswirksame Rolle.
Allein in Wien stehen den aktuell 1.662 Kassenärzten immerhin 3.447 Wahlärzte gegenüber, eine Zahl, die sich in den letzten zehn Jahren knapp verdoppelt hat. Viele von ihnen betreiben die Ordinationen neben ihrer Spitalstätigkeit meist nicht hauptberuflich und setzten daher auf Organisationsformen, die Vorteile für alle Beteiligten bringen: die Ärzte, die Betreiber und die Patienten.
Arzt trifft Manager
Ärztezentren lagen bei Wahlärzten schon lange im Trend, boten sie doch den engagierten Kollegen das, was von moderner Medizin erwartet wird: eine zeitgemäße Ausstattung, wenig Aufwand für Administration und daher mehr Zeit für Patienten. Die ideale Kombination in einem „Haus“ besteht aus Ärzten unter-
schiedlicher Fachrichtungen, die sich um das kümmern können, was ihr „Brotbe- ruf“ ist, nämlich die Medizin. Ergänzt wird es um Therapeuten, die dem Patienten eine einzige Anlaufstelle für alle Fragen rund um die Gesundheit bieten und alles zusammen wird von einem Betreiber gemanagt, der sich um Administratives, Or- ganisatorisches und das Marketing kümmert. Ideal ist die Kombination dann, wenn die Gründer und Geschäftsführer auch noch etwas von Medizin verstehen, wie etwa im Wiener Ärztezentrum The Aurora (www.theaurora.at). Das luxuriöse und
exklusive Full-Service-Ärztezentrum im Herzen des neunten Wiener Gemeindebezirks steht für höchste Qualität in der Patien- tenversorgung und wurde von zwei jungen Medizinern gegründet.
Das Rezept klingt einfach: Man nehme ein geschichtsträchtiges Haus in der Wiener Innenstadt, einen guten Businessplan, viel Engagement und was mit einer Vision begann, war in nicht einmal zwölf Monaten ein Ärztezentrum der Extraklasse. Auf rund 350 m2 wird Spitzenmedizin mit einem exzellenten Service, Wohlfühlcharakter und Design eines 5-Stern-Hotels unter einem Dach kombiniert. „Neben einem hochwertigen und angenehmen Interieur bieten wir Patienten einen exzellenten Service, der bislang zumeist nur in anderen Branchen außerhalb der Medizin zu finden ist“, sagt Dr. Fritz Höllerer, Gründer und Geschäfts- führer von The Aurora.
Hoher Service-Level
„Die Idee war es, Medizin auf einen neuen Service-Level zu heben. Weg von steriler und unpersönlicher Medizin werden unse- re Patientinnen und Patienten bei uns individuell, nach ihren Bedürfnissen behandelt“, so Dr. Lukas Zinnagl, Mitgründer und Gesellschafter bei The Aurora. Durch seine ehemalige Tätigkeit als Allgemeinmediziner, aber auch langjährige Erfahrung in der Gesundheitskommunikation weiß Höllerer rund um die Bedürfnisse beider Seiten gut Bescheid: „So konnten wir die Prozesse überaus effektiv gestalten. Nahtlose und einfache Abläufe garantieren kurze Wartezeiten, das ist ein Vorteil nicht nur für die Pa- tienten.“ Zum schlanken, aber hocheffektiven Management passt auch das Design von The Aurora: eine Kombination aus redu- ziertem skandinavischem Design, italienischen Leuchten, und einer einzigartig, künstlerisch gestalteten Bodenbeschichtung vermitteln Luxus, Understatement und Eleganz zugleich. Ärzte erhalten damit ein Gesamtpaket an ausgestatteten Ordinations- räume, Rezeption- und Administrationstätigkeit, Terminvereinbarung und -verwaltung, Ordinationssoftware, Verbrauchsmaterial sowie Verrechnung und Archivierung. Daneben gibt es ein „Starterpaket“ bestehend aus Visitenkarten, Webpräsenz, Fotoshoo- ting, Marketing-Beratung sowie Polos im The Aurora Design. Bereits ab vier Stunden pro Woche werden Ordinationsplätze ver- geben, die auf bis zu 40 Stunden aufgestockt werden können. Kürzlich wurde neben den bisherigen Räumlichkeiten auch Top 2 eröffnet, interessierte Ärzte werden gesucht (office@theaurora.at).
Abkehr von der Fließbandmedizin
Ärztezentren zu gründen und zu betrieben sieht Höllerer heute eher als Immobilien- als ein Gesundheitsbusiness: „Es braucht einen guten Businessplan und den passenden Standort. Wir haben das Haus entdeckt und wussten, es eignet sich ideal als Ärztezentrum. Mit unserem betriebswirtschaftlichen Know-how konnten wir das Missing Link bieten.“ Und ein Stück hat er sich damit auch den eigenen Traum verwirklicht: „Das ist eine Ordination, wie ich sie mir immer vorgestellt habe, in der ich als Arzt gerne arbeiten und als Patient gerne behandelt werden möchte“, bestätigt Höllerer.
Derzeit sind 15 Ärzte und Therapeuten aus den Bereichen Innere Medizin, Pädiatrie, Dermatologie, Orthopädie, Unfallchirurgie, Chirurgie, Neurologie, Ästhetik sowie Wundmanagement und Psychotherapie eingemietet. Der Erfolg gibt Höllerer recht, der bereits weitere Zentren nach dem gelungenen Vorbild plant. „Viele Patienten sind bereit, für ihre Gesundheit durchaus Geld in die Hand zu nehmen. Ärzte, die keine Fließbandmedizin anbieten wollen, profitieren davon.“ Die Vorteile sind klar: „Wahlärzte starten oft neben ihrer Arbeit im Spital und benötigen die Ordination keine 40 Wochenstunden. Die Ärztezentren können diesen Wunsch flexibel erfüllen bei geringem Risiko für die Ärzte.“ Die transparente Preis-Leistungs-Gestaltung macht es für die Ärzte einfach zu kalkulieren, wie viele Patienten erforderlich sind, um kostendeckend zu arbeiten.
Gesundheitsclub als Organisationsmodell
Auf langjährige Erfahrung als Betreiber eines Ärztezentrums blickt
Mag. Christoph Sauermann. Mit Mediclass startete er ein in Österreich völlig neuartiges Konzept, das sowohl für Ärzte als auch für Patienten Vorteile bringt: Patienten zahlen einen jährlichen Clubbeitrag und erhalten damit einen kostenfreien Premium Ge- sundheits-Check und bevorzugte Services: „Wir kümmern uns zentral um eine gezielte Lösung für den Kunden mit schnellen und pünktlichen Arztterminen und von Beginn an beim richtigen Spezialisten. Das spart Zeit und Geld.“
Die Ärzte nutzen die Infrastruktur im Mediclass-Zentrum, bezahlen keine fixe Gebühr und können zu günstigen Tarifen ordinie- ren. „So haben wir mit 60 Ärzten und Therapeuten unterschiedlichster Fachrichtungen ein attraktives Angebot für unsere Club- mitglieder. Unsere Zielgruppe sind auch Unternehmen, die bereits für weniger als ein Euro pro Person und Tag in die Gesund- heitsvorsorge ihrer Mitarbeiter investieren,“ beschreibt Sauermann das Konzept.
Warum immer mehr Ärzte auf den Wahlarzt-Zug aufspringen, liegt auch für ihn auf der Hand: „Ärzte wollen sich in ihrer Arbeit am Patienten nicht gerne einschränken lassen. Diesen Wunsch haben wir aufgegriffen und bieten eine effiziente Auslastung von Ordinationsflächen und befreien den Arzt von administrativen Aufgaben.“rh