MEDIZIN | Asthma 

foto: istockphoto/ Daria Golubeva

Asthmapatienten:

Digital gut versorgt

Bei Asthma bronchiale oder chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung COPD ist eine fortlaufende Ver- sorgung und regelmäßige medizinische Kontrolle erforderlich – ein Umstand, der gerade in Pande- miezeiten oft schwierig war und nach wie vor häufig eingeschränkt ist.

Daher hat ein Team der deutschen Universitätsmedizin Essen ein Programm zur telemedizinischen Überwachung der Lungenfunktion per Smart- phone-App und Bluetooth-Spirometer entwickelt.

An der Studie nahmen 745 Patienten teil, die an Asthma, chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) oder anderen Lungenerkrankungen lit- ten oder zuvor an Covid-19 erkrankt waren. Sie erhielten Spirometer zur Messung von Lungen- und Atemvolumen. Eine App, die die Studienteilneh- menden auf ihren Smartphones installierten, übertrug die Messergebnisse sowie weitere freiwillig einzugebende Daten wie Gewicht, Medikamen- teneinnahme oder Ähnliches an die Studienzentren. Dort werteten Ärzte die Ergebnisse aus. „Die Studie wurde zu Beginn der Sars-CoV-2-Pande- mie aufgesetzt, um besonders vulnerablen Gruppen mit Lungenerkrankungen eine fortgesetzte Versorgung mittels Telemonitoring zu ermöglichen“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Christoph Schöbel, Leiter des Instituts für Schlaf- und Telemedizin an der Universitätsmedizin Essen und Vorsitzender der DGIM-Arbeitsgruppe Telemedizin, der die Studie mitverfasst hat.

Insgesamt bewerteten die teilnehmenden Patienten das Programm zu 99 % als positiv, 70 % berichteten zudem, ihre Lebensqualität habe sich durch die Teilnahme an dem Programm verbessert. Auch die an der Studie beteiligten Ärzte attestierten dem Programm einen hohen Nutzen. Pati- enten haben deutlich mehr Spirometer-Messungen vorgenommen, als in der Regelversorgung möglich gewesen wären. Durchschnittlich einmal im Monat übertrugen sie Messergebnisse über die App an die Studienzentren, wohingegen in der Regelversorgung meist nur eine Messung pro Quar- tal vorgenommen wird.


rh