Angesichts einer Zukunft mit ELGA & Co macht es sich bezahlt, frühzeitig auf eine sichere und hochwertige IT-Versorgung zu achten. In Arztordi- nationen fallen jede Menge elektronischer Daten an, die sicher verwahrt und vor unberechtigtem Zugriff geschützt werden müssen. Auch die Hardware, also die einzelnen IT-Geräte, spielt dabei eine gewichtige Rolle.
Ing. Peter Rosenstein, Softwareentwickler und Netzwerktechniker in seinem Unternehmen CCS Rosenstein in Wiener Neustadt, und sein Team bie- ten mit Unimed ein Softwareprogramm für den modernen Administrationsablauf in der Arztpraxis an. Rosenstein selbst ist auch Experte für Hard- warefragen und hat einige wertvolle Tipps für den sicheren Umgang mit IT-Geräten auf Lager. „Einer der wichtigsten Faktoren beim Umgang mit sicherer Hardware kommt schon bei der Ordinationsplanung zum Tragen: ausreichend Platz“, rät Rosenstein und erklärt: „Der Anmeldebereich sollte ausreichend groß konzipiert sein, um einerseits die Privatsphäre im Gespräch zu wahren und andererseits unberechtigte Blicke auf Patien- tendaten zu verhindern.“ Der Bildschirm muss also so aufgestellt sein, dass ein Blick auf die Daten für Patienten unmöglich ist. Gleichzeitig ist es für die Sprechstundenhilfen wichtig, die Geräte ergonomisch zu platzieren und kurze Wege sicherzustellen, etwa den Drucker in Griffweite zu stel- len.
Hitze und Kühlung
Die Idee, das Gerät mit den Patientendaten außerhalb der Ordinationszeiten wegzusperren, ist grundsätzlich nicht schlecht. Potenziellen Dieben soll ihre Tun schließlich möglichst erschwert werden. Vorsicht ist allerdings geboten, wenn ein versperrbares Fach wenig Entlüftung bietet, denn die Wärmeentwicklung kann auch gefährlich werden. „Neuere Geräte haben im Vergleich zu älteren recht wenig Wärmeentwicklung“, weiß Rosen- stein. „Dennoch sollte darauf geachtet werden, dass die Wärme, die elektronische Geräte auch noch nach dem Betrieb ausstrahlen, nicht zum Problem wird.“ Mittlerweile sind sogar Geräte in Aluminium-Gehäusen erhältlich, die ohne Lüfter auskommen – wie so vieles in der EDV ist das aber eine Preisfrage. Gekühlt müssen moderne Geräte eher nicht mehr werden, selbst wenn es sich um leistungsstarke Server handelt. Ausrei- chend Luftzufuhr aus der Umgebung ist meist ausreichend. „Ausnahmen stellen hier freilich Fachbereiche dar, die mit besonders viel EDV arbei- ten wie etwa die Radiologie“, räumt Rosenstein ein. „Hier ist es ohnehin ratsam, einen eigenen EDV-Raum mit professioneller Unterstützung zu konzipieren.“
Dreifach hält besser
Für die Datensicherung empfiehlt Rosenstein eine dreifache Sicherung auf unterschiedlichen Datenträgern: „Einmal bleiben die Daten auf dem Gerät oder dem Server in der Ordination gesichert, einmal wenn möglich in einer Cloud eines namhaften Anbieters, der die Vorgaben der europäi- schen Datenschutzgrundverordnung erfüllt, und einmal auf einer externen Festplatte, die mitgenommen wird. In Kombination mit jeweils starken Verschlüsselungen kann dann kaum mehr etwas passieren“, so der IT-Experte. Wichtig dabei: Soll ein Zugriff von außen möglich sein, etwa nach Ordinationsschluss von zu Hause aus, dann müssen auch diese Wege professionell – mit Firewall und Passwort – verschlüsselt werden.
Die Sensibilisierung der Mitarbeiter ist ein weiterer essenzieller Faktor, wenn es um die Sicherheit der Hardware geht. Gemeint ist damit, dass Mit- arbeitern bewusst gemacht wird, wie heikel der Zugriff auf potenziell unsichere Pfade und Daten im Internet sein kann. Schnell entsteht damit eine Schwachstelle, die für Datenzugriffe genutzt werden kann. „Eine Lösung kann ein externer PC sein, der nicht mit den restlichen datensensiblen Geräten in der Ordination verbunden ist“, rät Rosenstein.
Schließlich plädiert der IT-Experte auch dafür, bei der EDV nicht zu sparen. „Gute Bildschirme schonen die Augen, ergonomische Lösungen redu- zieren gesundheitliche Probleme und hochwertige Geräte verlängern die Lebensdauer“, so Rosenstein. Ob eine unterbrechungsfreie Stromversor- gung mittels dezentraler Lösungen angezeigt ist, ein eigener Server angeschafft werden sollte, eines der Geräte als Server dient oder ein NAS (network attached storage) ausreicht, hänge letztlich auch von der Ordinationsgröße und den individuellen Präferenzen ab. Für die passende Lö- sung für Software und Hardware ist jedenfalls immer ein IT-Experte für Arztordinationen angeraten.
bw