LIFESTYLE | Fotoreise

Fotos: Fotolia/ nirutft, Hochschober

Reisen, um zu sehen

Fotoreisen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Schönes bildlich festzuhalten und die Fähigkeit dazu auszubauen, ist ein Lernprozess, der im richtigen Ambiente hochgradig befriedigend sein kann.

Wenn (Hobby-) Fotografen mit nicht fotografisch Ambitionierten reisen, kann das durchaus Konfliktpotenzial in sich bergen: Aufbruch vor Tagesanbruch und Warten auf das letzte Licht des Tages, unzählige Wiederholungen ein- und desselben Motivs, Warten auf Szenen mit Tieren und Menschen, die sich nicht „arrangieren“ lassen, Suche nach den besten Perspektiven, Diskussionen über die optimale Bildbearbeitung … Besondern schöne, einprägsa- me und in Erinnerung bleibende Aufnahmen zu machen, kostet eben Zeit, Geduld und Feingefühl. Die Fotos sollen später Wände zieren oder Fotobücher schmücken, sie sollen Eindrücke des Gesehenen hinterlassen, die erstau- nen, faszinieren, in Erinnerung bleiben, vielleicht auch aufwühlen und jedenfalls beeindrucken. Die Bandbreite se- henswerter Fotografien ist zweifelsohne sehr groß, sich den Leistungen von Profis anzunähern, macht derzeit im- mer mehr Menschen Freude. Entsprechend groß ist auch das Interesse an Fotoreisen.


Mit Profiaugen sehen

Im Normalfall besuchen die begleitenden Profis nicht zum ersten Mal die ausgewählte Destination. Sie kennen die schönsten Plätze, die besten Lichtverhältnisse und regionale Festivitäten und lotsen so ihre Schützlinge in die Posi- tionen, die die besten Ergebnisse bringen. Dazu kommen technisches Materialwissen, Tipps und Tricks, Know-how für die Bildbearbeitung, aber natürlich auch touristische Kenntnisse. Ob Landschaften, Tiere, Menschen und Sze- nen, Sehenswürdigkeiten oder kunstvolle Fotografie – Hobbyfotografen verbessern auf diesen Reisen ihre Fertig- keiten, lernen ihre Kameras und deren Möglichkeiten besser kennen und schulen das fotografische Auge, das im- mer auf der Suche nach den besten Motiven ist.


Die Wiener Fotoschule, die auch in Seminaren und Kursen grundsätzliches Handwerkszeug lehrt, bietet etwa Rei- sen nach Madeira, auf die Azoren, nach St. Petersburg oder zu den Lofoten an – „Motive ohne Ende für jeden lei- denschaftlichen Fotografen“. ARR Natur- und Kulturreisen reisen mit fotointeressierten Kunden nach Frankreich, Madagaskar, Indien oder Brasiliens Pantanal. Dazu kommen auch regionale Highlights in Österreich wie die Wach- au, der Neusiedler See oder die Ötschergräben. Im Winter boomen derzeit außerdem Reisen auf der Suche nach der Aurora borealis, dem Polarlicht, im hohen Norden. „Die Reisen werden von Reisefotografen mit langjähriger Er- fahrung geführt, die gerne bereit sind ihr Wissen wie auch Tipps und Tricks weiterzugeben“, erfahren wir bei ARR Fotoreisen. „Es sind in der Regel keine Reisen mit Seminarinhalten, sondern die Informationen werden in lockeren Gesprächen und Diskussionen weitergegeben.“ Ob mit preisgünstigen Kompakt-, teuren Spiegelreflex- oder Vi- deokameras zu Werke gegangen wird, ist dabei nicht wichtig. Es geht darum, „Erlebtes festzuhalten“ und dafür ge- nügend Zeit und Tipps zu bekommen.


Auch umgekehrt funktioniert es: Profifotografen begleiten keine organisierten Reisen, sondern organisieren Fotorei- sen, für die sie als Reiseleiter und Fotoprofi agieren. Angebote dazu gibt es beispielsweise von Gregor Schweines- ter, Alexander Müller, Tobias Hauser oder Christoph Ruisz.


Für „Fotonarrische“ mit Begleitung

Fotoreisen gelten nur bedingt als geeignet für nicht interessierte Begleiter. Während all jene, die in das Fotografie- ren vernarrt sind, unübliche Weckzeiten und lange Infoabende in Kauf nehmen und sich schnell an das Warten und Wiederholen gewöhnen, benötigen Begleitpersonen oftmals extraviel Geduld. Eine alternative Lösung dafür ist ein Foto-Workshop an einem Ort, der einerseits den Fotografen das Spezialwissen bietet, das sie suchen, und an- dererseits der Begleitung das Reise-/Erholungs-/Wellness-Angebot, das ihnen die Zeit vertreibt. Im Hotel Hoch- schober auf der Turracherhöhe funktioniert das beispielsweise hervorragend, denn hier wird niemandem die (War- te-) Zeit zu lang. „Die Kraft des Sehens“ heißt der Workshop mit dem aus Kärnten stammenden Architekten, An- thropologen und Naturfotografen Günter Zöhrer. Er richtet sich an alle, die gerne „besondere Eindrücke zu beson- deren Zeiten an besonderen Orten in der Natur fotografisch festhalten wollen“, frohlockt das renommierte Hotel. Foto-Workshops werden im Hochschober jeweils eine Woche lang im März, Juni, Oktober und Dezember angebo- ten. Der besondere Vorteil: In diesem Hotel mit seinen einzigartigen Angeboten kann niemandem die Wartezeit auf die „Fotonarrischen“ zu lang werden, denn hier wird wirklich jede Zielgruppe optimal versorgt. Der Workshop selbst folgt den Regeln des Zeit Lassens, sehen Lernens und kreativ Werdens.

Günter Zöhrer lädt dazu ein, „die emo- tionale Energie, die im Medium Fotogra- fie steckt, auch für sich selbst zu nutzen. Beim Fotografieren an besonderen Or- ten zu besonderen Zeiten geht es nicht nur darum, schöne Motive einzufangen. Sie erleben auch die Verbindung von sich zur Natur. Im Tun erfahren Sie inne- re Stille und Präsenz.“ Und wo geht das besser als an einem Ort, an dem wirk- lich an alles gedacht zu sein scheint? bw

Fotos: Fotolia/ nirutft, Hochschober