PRAXEN & IMMOBILIENImmobilienmarkt Salzburg & OÖ 

Preistreiber Corona

Hohe Nachfrage und knappes Angebot, so lässt sich die Lage am Immobilienmarkt in den beliebtesten Destinationen Salzburgs und Oberösterreichs zusammenfassen.

In Zeiten von Corona zieht es viele Immobiliensuchende in Salzburg und Oberösterreich wieder verstärkt aufs Land. Im Bild ein Landsitz nahe

dem Naturschutzgebiet Ibmer Moor an der Grenze zwischen

beiden Bundesländern.

_______________________________________________________________

In Oberösterreich zählen neben der Landeshauptstadt die Seenbezirke zu

den teuersten Ecken. Heißbegehrt sind vor allem Liegenschaften am See.

Viele Objekte kommen dort gar nicht auf den Markt, weil es lange Wartelis- ten gibt. Auch dieser Wohnungsneubau am Attersee wird vermutlich

nicht lange auf einen Besitzer warten müssen.

_______________________________________________________________

fotoS: team rauscher, haus am see immobiliengruppe

Die vielfältige landschaftliche Schönheit Salzburgs und Oberösterreichs ist über die Bundesgrenzen hinaus bestens bekannt und neben dem reichhaltigen Angebot an Kunst, Kultur und Kulinarik wohl der Hauptgrund dafür, dass viele Menschen davon träumen, dort eine Immobilie ihr Eigen zu nennen. Die Corona-Pandemie hat diesem Wunsch keinen Abbruch getan. Im Gegenteil: Wie Immobilienexperten bestätigen, ist die Nachfrage im Zuge des von Unsicherheit geprägten Umfelds sogar weiter gestiegen – vor allem unter Anlegern – was in vielen Regionen zu einem deutlichen Angebotsrückgang und teilweise saftigen Preisanstiegen geführt hat. Vor allem Raritäten sind heiß begehrt und noch schwieriger zu bekommen als zuvor.

Der aktuelle RE/MAX ImmoSpiegel für Einfamilienhäuser spricht eine klare Sprache: Mit einem Durchschnittspreis von 514.093 Euro, was einem Anstieg von 7,5 % bzw. um 35.827 Euro gegenüber 2019 entspricht, verzeichnete die Stadt Salzburg im Vorjahr die dritthöchste absolute Steigerung außerhalb Wiens. Das ist sicherlich der hohen Lebensqualität in der Stadt an der Salzach geschuldet. Die Schönheit Salzburgs erschließt sich dem Betrachter wohl am besten von der Festung Hohensalzburg aus, die hoch über den Dächern der barocken Altstadt thront. Im gehobenen Segment legte hier jeder vierte Käufter sogar 1,05 Millionen Euro auf den Tisch. Wie aus dem aktuellen Wohnmarktbericht von Team Rauscher hervorgeht, wurden Wohnungen in der Landeshauptstadt im Vorjahr in einer Preisspanne zwischen 3.000 und 8.500 Euro/m2 gehandelt.


Landhäuser gefragter

„Uns fällt auf, dass die Kunden wieder mehr das Landleben schätzen, denn in Corona-Zeiten leidet die Wohnqualität in den Zentren stärker als im Grünen“, so Hans Maurer von RE/MAX Spirit in St. Johann im Pongau. Dies komme der Nachfrage nach Einfamilienhäusern am Stadtrand und in Landgemeinden zugute. Dabei gilt nach Einschätzung des RE/MAX-Immobilienexperten: Je besser die Infrastruktur, desto höher die Anzahl der Interessenten.

Wer in der Stadt Salzburg auf Schnäppchen wartet, dem machen die Experten von Team Rauscher keine Hoffnung. Bei anhaltend hoher Nachfrage rechnen sie mit anziehenden Preisen im Neubau und einer moderaten Steigerung bei gebrauchten Objekten und Grundstücken. Nur im preislich konstanten Mietmarkt sei aufgrund des breiten Angebots nicht von großen Preissprüngen nach oben auszugehen. Wer nach vergleichsweise günstigen Gelegenheiten Ausschau hält, muss seinen Blick auf andere Regionen richten. Laut RE/MAX ImmoSpiegel wechselten 2020 die günstigsten Einfamilienhäuser im Lungau den Besitzer – konkret kostete jedes vierte Objekt weniger als 162.000 Euro. Am zweitgünstigsten war in diesem Zusammenhang mit 210.000 Euro der Tennengau. In Oberösterreich sind die Preise für Einfamilienhäuser im Vorjahr um rund 10 % auf durchschnittlich 281.953 gestiegen. Auch Wohnungen kosteten mehr als 2019 – ein Durchschnittspreis von 201.620 bedeutete einen Anstieg um fast 7 %.


Mangelware: Bauernhäuser im Zentralraum

Städter, die von einem alten Bauernhäuschen im oberösterreichischen Zentralraum träumen, könnten – mangels Angebot – in einem preiswerteren Bezirk fündig werden. Die hiesigen Experten von RE/MAX empfehlen einen Blick auf Destinationen wie den Bezirk Perg, wo jedes vierte Einfamilienhaus im Vorjahr für weniger als 132.500 Euro zu haben war. Zu weiteren Schnäppchenlagen zählten Rohrbach mit unter 116.410 Euro und Schärding mit weniger als 106.375 Euro. Zu den teuersten Ecken zählten im Vorjahr wiederum Linz und die Seenbezirke. In der Landeshauptstadt wechselte jedes vierte Einfamilienhaus um mehr als 567.500 Euro den Besitzer. Im

Bezirk Gmunden und in Urfahr-Umgebung waren es mindestens 465.850 sowie 422.500 Euro. Dahinter folgten Vöcklabruck mit 415.606 Euro und Wels Stadt und Land, wo durchschnittlich 411.750 Euro verlangt wurden.

Ärzten, die nach etwas Besonderem suchen, müssen freilich tiefer in die Tasche greifen. „Die Nachfrage ist derzeit unfassbar hoch. Viele Objekte kommen gar nicht auf den Markt, weil es dafür lange Wartelisten gibt“, sagt Wolf-Teja Steinleithner, Geschäftsführer der Zeit am See Immobiliengruppe. Vor allem Liegenschaften direkt am See seien Corona-bedingt sogar noch begehrter als sie es zuvor ohnehin schon waren. Angesichts dieser Ausgangslage, dürfte es nicht allzu lange dauern, bis sich für eine Designer-Villa mit 205 m2 Nutzfläche in der Ortschaft Attersee am Attersee ein neuer Besitzer, der bereits ist den Kaufpreis in der Höhe von 2,3 Millionen Euro zu bezahlen, findet. Der bezugsfertige Neubau mit sieben (!) Tiefgaragenplätzen liegt nicht mehr als drei Gehminuten vom türkisblauen See, der als reinster Europas gilt, entfernt.


Hightech am Attersee

Steinleithner gerät geradezu ins Schwärmen, wenn er über die technische Ausstattung des Neubaus spricht. So würde etwa die Küche per Knopfdruck hinter feiner Tischlerkunst verschwinden. Damit nicht genug: Großflächige Edelfenster bewegen sich leise in die Fassade und geben einen atemberaubenden Blick auf den Ort Attersee, den Attersee sowie die umliegende Bergwelt frei. Darüber hinaus sorgen ein Lichtkonzept sowie das Bussystem für die Stimmung, die gerade gewünscht ist. Die Freibereiche wie der 200 m2 große Garten muten nach Angaben von Steinleithner „japanisch“ an und laden dazu ein, die Freizeit in vollen Zügen zu genießen.

Ärzte, die rustikalen Charme bevorzugen, könnten von einem Landhaus nahe dem Ibmer Moor – mit rund 2.000 Hektar die größte zusammenhängende Moorlandschaft Österreichs – und der Gemeinde Geretsberg, das Finest Homes Immobilien gerade im Angebot hat, angesprochen werden. Neben dem Haupthaus mit acht Zimmern – darunter eine Bibliothek im Obergeschoß – fünf Bädern, offenen Kamin, zwei Terrassen und Erdweinkeller, finden sich auf der insgesamt 5,3 Hektar großen Grundfläche eine großzügige Gartenanlage mit Naturteich. Im dazugehörigen Zuhaus ist ein Wellnessbereich mit Sauna, Dampfbad und Kneippbecken untergebracht. Auch das dürfte zum Traum vieler Menschen gehören.


pb