Rolle von TREM2-positiven Makrophagen entschlüsselt
Ein Studienteam der MedUni Wien hat die Rolle eines bestimmten Subtyps von Makrophagen bei der fortschreitenden nichtalkoholischen Fettlebererkrankung identifiziert.
Nichtalkoholische Fettleber zählt zu den weltweit häufigsten chronischen Lebererkrankungen und betrifft Schätzungen zufolge etwa
30 % der europäischen Bevölkerung. Chronische Fettlebererkrankung kann zu einer nicht umkehrbaren Leberzirrhose führen, deren einzige Thera- piemethode eine Lebertransplantation ist, weshalb die frühzeitige Erkennung von Patienten mit nichtalkoholischer Fettleber besonders wichtig ist.
Die Pathogenese von nichtalkoholischer Fettleber, insbesondere fortgeschrittener Steatohepatitis (NASH, auch: Fettleber-Hepatitis), geht mit star- ken Veränderungen der Immunzellen in der Leber einher. Erst kürzlich wurde die vermehrte Ansammlung eines Subtyps von Makrophagen, an de- ren Oberfläche der Rezeptor TREM2 in hohen Mengen vorhanden ist, in der Fettleber beschrieben. Dennoch war die Rolle von TREM2-positiven Makrophagen im Rahmen von Fettlebererkrankungen bis jetzt nicht bekannt.
Das Forschungsteam der MedUni Wien rund um Univ. Prof. DDr. Christoph Binder und Dr. Tim Hendrikx vom Klinischen Institut für Labormedizin konnte im Tiermodell zeigen, dass diese bestimmten Fresszellen eine schützende Funktion bei Fibrose haben. Diese Zellen sind bei Entzündungs- prozessen der nichtalkoholischen Fettleber vermehrt in den betroffenen Bereichen der Leber anzutreffen, wo sie sich insbesondere in Bereichen der Zellschädigung und Fibrose ansammeln.
Das interdisziplinäre Studienteam zeigte auch in Knochenmark-Transplantationsmodellen, dass ein hämatopoetischer TREM2-Mangel die effiziente Fettspeicherung und den Abbau des überschüssigen Bindegewebes verhindert, was zu einer verstärkten Fettleber-Hepatitis, Zelltod und Fibrose führt.