GVA, KUR & PRÄVENTIVMEDIZIN | Gastkommentar

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Kurmedizin Ausbild- ung – wofür?

Kurmedizin in Kombination mit Gesundheitsedukation kann dazu beitragen, die Gesundheit der Bevölkerung langfristig zu erhöhen. Prävention, ganzheitliche Behand- lungsmethoden und das Thema Wellness sind daher auch Themen im Fortbildungskurs.

AUTOR:

Dr. Wolfgang Foisner

Wissenschaftlicher Leiter des

ÖÄK-Diplomlehrgangs Kurmedizin & Präventivmedizin

wolfgang.foisner@alpentherme.com

Sie kennen das aus Ihrer täglichen Praxis: Schon wieder ist ein Patient da, der Atemwegsinfekt wieder aktiv, schon wieder die chronische Lumbal- gie, das Rheuma schlechter geworden, die Erschöpfung nicht lösbar … Abklärung bringt nicht wirklich eine Besserung. Ja, dann fällt der Ent- schluss: Auf Kur fahren, das hilft sicher. Und tatsächlich geht es vielen Patienten nach einem Heilverfahren besser.

Die Kurmedizin lief über Jahrhunderte empirisch. Leider litt darunter das Ansehen der Kurmedizin im universitären Bereich. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts kam es zur Zusammenarbeit mit den Universitätskliniken und wurden auch einige kurörtliche Forschungsinstitute gegründet. Die Ausbildung zum Badearzt in Deutschland und zum Kurmediziner in Österreich begann ab Mitte des 20. Jahrhunderts. Die Besonderheit der Kur- medizin liegt im regulationsmedizinischen Einsatz, physikalischer Medizin und natürlichen Heilvorkommen. Diese Besonderheit macht die Kurme- dizin sehr interessant, da sie gerade in Kombination mit dem modernen Konzept der Gesundheitsedukation eine ideale Methode ist, die Gesund- heit der Bevölkerung langfristig zu erhöhen. Zusätzlich sind Prävention, ganzheitliche Behandlungsmethoden und das Thema Wellness von (kur)ärztlichem Interesse. Diesen weiten Bogen spannt der Fortbildungskurs.


Für wen ist die Ausbildung interessant?

Zuallererst für all diejenigen, welche im Bereich der Kurmedizin tätig werden wollen. Es ist Kurmedizin anders als die Medizin am Wohnort, weil die Personen aus ihrem häuslichen Umfeld gelöst sind und dadurch ein eigenes Setting gegeben ist. Im Lauf des Kurses wird nicht nur ein Einblick in die natürlichen Heilvorkommen gegeben, sondern auch in Patientenführung, physikalische Methoden in der Kurmedizin und den psychologischen Aspekt. Wenn man eine Arbeit in einem Kur- oder Therapiezentrum beginnen möchte, hilft dieser Kurs, dass man nicht „ins kalte Wasser springen“ muss.

Für den niedergelassenen Bereich bringt der Kurmedizinkurs Wissen, was am Kurort mit den Patienten passiert und welche Besonderheiten zu beachten sind. Auch erfährt man die Unterschiede zwischen Kur und Reha, was besonders in der Zuweisung der Patienten wichtig ist. Und für je- den Arzt bietet der Kurs viel Interessantes, nicht nur Einblick in die natürlichen Heilvorkommen Österreichs, sondern auch Methoden der Präventi- on, die man selbst umsetzen kann. Teilnehmer haben bestätigt, dass dieser Kurs durch seine Praxisorientiertheit Spaß und Freude macht und trotz des Zeitaufwandes Erholung sowie einen positiven Input für das eigene ärztliche Wissen mit sich bringt.

Zusammenfassend bietet der Fortbildungskurs zum ÖÄK-Diplom Kurmedizin, Präventivmedizin und Wellness einen breiten Einblick in die Metho- den, die am Kurort eingesetzt werden, in ganzheitsmedizinische Methoden sowie eine Selbsterfahrung im Rahmen der Praxisseminare.

ÖÄK-Diplom Kurmedizin, Präventivmedizin und Wellness

Der Kurs gliedert sich in drei Module: Modul 1 in Bad Hofgastein, Modul 2 in Wien und Modul 3 an verschiedenen Kurorten. Nach dem Kurs sind Sie vertraut mit Balneo- logie, physikalischer Medizin, Psychologie, haben Einblick in diverse Krankheitsbilder und wie man sie am Kurort behandeln kann, weiters mit ganzheitsmedizinischen Methoden und im Rahmen der Selbsterfahrung an einigen Kurorten, wobei bei den Praxisseminaren auch die Kneippmedizin integriert ist. Wenn man kulinarisch spre- chen darf, finden Sie bei dem Kurs ein mehrgängiges Menü mit feinen, wohlschmeckenden, nicht übersättigenden, aber anhaltenden Portionen.