PRAXEN & IMMOBILIEN | Ordination
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Energiesparen in der Ordination
Bereits mit kleinen Maßnahmen lassen sich spürbare Kosteneinsparungen erzielen.
Kaum zu glauben: Im September 2022 lag der Österreichische Strompreisindex (ÖSPI), der nur die reine Energiekomponente abdeckt bzw. das Produkt Strom (= Strom-Großhandelspreise) und keine Netzgebühren, Steuern oder Abgaben, bei 404,93 Punkten und damit um 256,2 % über dem Vorjahresmonat. Im Vergleich zum August 2022 wurde ein Anstieg um fast 10 % verzeichnet. Mit einer schnellen Entspannung der Lage ist laut Prognosen jedenfalls nicht zu rechnen. Unter anderem geht das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) auch 2023 von „relativ hohen“ Strompreisen aus.
Hightech-Geräte: Hohe Stromkosten
Dass die Explosion der Strom- und Gaspreise auch niedergelassene Ärzte trifft, versteht sich von selbst. Laut der Österreichischen Ärztekammer (ÖAK) kostet die Deckung des Energiebedarfs für Ordinationen heuer im Vergleich zu Vorjahr um bis zu 500 % mehr. Besonders betroffen seien etwa die Praxen der technischen Fächer, die auf Hightech-Geräte angewiesen seien. Besonders brisant: Anders als in der Wirtschaft können Ärzte die Teuerungen nicht an die Patienten weitergeben. Zu allem Übel hat das Wirtschaftsministerium Freiberufler wie Ärzte erst kürzlich vom Energiekostenzuschuss ausgeschlossen.
Energiefresser im Fokus
Der Stromverbrauch ist mit rund 55 % einer der größten Energiefresser in Ordinationen. Für den Großteil ist die Beleuchtung verantwortlich, gefolgt von Raumwärme bzw. Klimatisierung, Büro sowie EDV. Die gute Nachricht: Bereits durch kleine Maßnahmen lassen sich die Stromkosten spürbar reduzieren. Beispielweise lassen sich mit Energiespar- und LED-Lampen bis zu 80 % des Stromverbrauchs einsparen. Auch Bewegungsmelder können hier hilfreich sein. Bekanntlich wird etwa gerne vergessen, im WC das Licht auszuschalten.
Weiters raten Experten, nach Ordinationsschluss auf den Stand-by-Modus
zu verzichten und technische Geräte bzw. EDV – oder gleich den Hauptstromschalter – auszuschalten. Empfehlenswert wären in diesem Zusammenhang Mono-Switch-Schalter. Eingeschaltet bleiben, nachdem die Praxis ihre Pforten schließt, lediglich Kühlschränke und Server. Indem beim Kauf von Bürotechnik oder medizinischen Geräten auf Energieeffizienz geachtet wird, kann darüber hinaus ebenfalls Strom eingespart werden.
Mitarbeiter miteinbeziehen
Dass es schwer möglich ist, in Ordinationen die Heizung ähnlich stark runterzudrehen wie etwa in Büros oder Wohnungen, versteht sich von selbst. Mithilfe von programmierbaren Thermostaten kann allerdings nach Praxisschluss ebenfalls Energie eingespart werden. Gleichzeitig sorgen sie auch während der Öffnungszeiten für die richtige Raumtemperatur. Damit die genannten Maßnahmen am Ende des Tages auch wirklich Früchte tragen, empfiehlt es sich jedenfalls, die Ordinationsmitarbeiter miteinzubeziehen und idealerweise einen Verantwortlichen zu bestimmen, der deren Einhaltung sicherstellt.
pb
Energiespartipps
• Auf Energiespar- und LED-Lampen setzen
• Nach Ordinationsschluss technische Geräte ausschalten
• Eingeschaltet bleiben können Kühlschränke und Server
• Bei der Anschaffung von Bürotechnik und medizinischen Geräten auf Energieeffizienz achten
• Beim Heizen auf programmierbare Thermostate setzen