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Praxis & Ordinationsgründung | OP-Räume

Treffpunkt von Experten

Mit der Eröffnung einer Lipödem-Spezialpraxis im MEDI- CENT Salzburg bietet Dr. Falk-Christian Heck nun auch im Alpenraum seine bewährte Behandlungsmethode an.

In den MEDICENT-Ärztehäusern in Innsbruck, Salzburg, Linz und Baden stehen Operationsräumlichkeiten für tageschirurgische Eingriffe zur Verfügung. Auch Dr. Falk-Christian Heck nutzt das Angebot der OP-Räume mit angeschlossenen Auf- wachbereichen, die sämtliche Hygienevorschriften erfüllen und damit für Ärzte und Patienten das höchste Maß an Sicherheit bieten, für seine hochspezialisierte OP-Methode. Operiert wird nach eigens entwickelten Operationsstandards, dem sogenannten „Heck-Protocol“, das sich grundsätzlich von der Fettabsaugung in der Schönheitschirurgie unterscheidet. Im Gespräch erzählt er über die Vorteile der Zusammenarbeit mit MEDICENT und die Unterstützung für alle, die Arzt und Manager gleichzeitig sind.


?Sie bieten im Medicent Gruppen- und Einzelberatungen zur operativen Be- handlung rund um das Thema Lipödem an. Was war für Sie die größte Her- ausforderung bei der Gründung einer Ordination in Österreich?

Meine Patienten sind weltweit zu Hause und reisen oft von weit her an. Gerade wenn man sich für einen operativen Eingriff ent- scheidet, ist es den Betroffenen aber wichtig, im eigenen Kulturkreis, in der Region und „zu Hause“ behandelt zu werden. Daher habe ich mich entschieden, die Operationsmethode auch am Standort in Salzburg anzubieten. Gesundheitssysteme sind doch national sehr abgeschottet und unterschiedlich, daher war ich überrascht, wie groß der Zuspruch der Kollegen und der Ärzte- kammer hier in Österreich war. Ich wurde sehr kooperativ aufgenommen und habe vor Ort sehr viel Unterstützung erhalten.

?Wie viel Unternehmer muss ein Arzt sein, um ein derartiges Projekt ins Laufen zu bringen?

Mein Anspruch ist es, nicht einfach nur eine Behandlung anzubieten. Mein Motto lautet, „das Lipödem aus der Welt zu schaf- fen“. Das erfordert ärztliche Kunst gepaart mit strategischem Denken und straffer Organisation. In diesem Fachgebiet gibt es nicht viele Experten, daher möchte ich viele gute Ärzte weiterbilden, die diesen Gedanken dann auch weitertragen und ebenso leidenschaftlich an dem Thema arbeiten. Das hat natürlich viel mit Unternehmertum zu tun, denn ich habe mittlerweile rund 80 Mitarbeiter an mehreren Standorten.


?Sie betreiben mehrere Klinikstandorte in Deutschland, Spanien und Österreich – wie sieht die Organisation dahinter aus?

Der Hauptsitz ist im deutschen Mühlheim, wo auch der Einkauf, das Qualitätsmanagement und die standardisierten Prozesse zusammenlaufen. Vorrangiges Ziel ist es, die Bürokratie von den Ärzten fernzuhalten. Ich möchte den Ärzten die Freiheit geben, sich voll und ganz auf ihre medizinische Kernkompetenz zu konzentrieren. Das MEDICENT war damit für mich der perfekte Part- ner in Österreich, denn auch hier steht dieser Gedanke im Vordergrund, dass den Ärzten der Rücken freigehalten wird, damit sie sich voll und ganz auf ihre Arbeit konzentrieren können.


?Welche Vorteile sehen Sie noch in dieser Kooperation?

Ich habe die Zusammenarbeit mit den Standortverantwortlichen von Anfang an als sehr positiv und inspirierend erlebt. Wir nutz- ten den OP-Bereich sowie Ordinationsflächen für unsere Beratungen. Die hier gebotene Infrastruktur lässt keine Wünsche offen und wir können unsere Werte und Ansprüche so wie an unseren anderen Standorten leben.

Überzeugend ist die hochprofessionelle Infrastruktur. Im MEDICENT sind sehr viele Ärzte unter einem Dach, jede Berufsgruppe hat ihre eigenen Bedürfnisse und gemeinsam wollen wir wachsen und den Standort festigen. Die Verwaltung des Ärztezentrums ist sehr flexibel und offen für unsere Ideen und Wünsche, die ja nur Ausdruck dessen sind, was die Patienten und damit der Markt an uns herantragen. Wir passen einfach gut zusammen, denn sowohl wir als auch das MEDICENT haben den Wunsch, in- novative Strategien umzusetzen und damit die Zukunft der Medizin ein Stück mitzuschreiben.


?Sie sind auf das Thema Lipödem spezialisiert – warum ist es heute wichtig, sich in der Medizin auf ein Gebiet zu spezia- lisieren?

Wenn es um ein Problem für Leib und Leben geht, würde sich wohl niemand wünschen, von jemandem behandelt zu werden, der auf diesem Gebiet nicht der absolute Experte ist. Wenn von der Nasen- bis zur Zehenkorrektur alles angeboten wird, so kann man zwar vieles, aber nichts wirklich gut. Der Anspruch der Patienten ist heute hoch, und den kann man nur erfüllen, wenn man spezialisiert ist.


?Welche Karrierechancen bieten Sie Ärzten und wie werden Ärzte ausgesucht, damit sie ins Team passen?

Das ist einfach: Sie müssen unseren Spirit mittragen. In einem nüchternen medizinischen OP-Umfeld kommt sehr oft die Emotion zu kurz. Unser Thema ist aber hochemotional, sodass wir hier keine anonyme Fließbandmedizin bieten können. Wir benötigen daher Ärzte im Team, die mit dieser Zuwendung und Nähe auch gut umgehen können.

Fachlich ist die Anforderung auch einfach: Es müssen Spitzenkräfte aus der Chirurgie sein, die selbstständig nach unseren Standards arbeiten.


?Wie organisieren Sie die Fortbildung für sich und Ihr Team?

Seit sich Betroffene in Internetforen austauschen können, hat sich das Thema „Lipödem“ rasant entwickelt. Parallel dazu habe ich geforscht und anhand der nach wie vor spärlich vorhandenen Literatur Standards erarbeitet. Die Chirurgen erhalten eine In- house-Schulung und dürfen erst nach 200 OPs, bei denen Sie assistiert haben, selbst nach der Methode operieren. Nach 1.000 Operationen, das haben bisher vier Ärzte geschafft, dürfen sie zu dem Thema lehren.


?Wie stellen Sie Prozess- und Ergebnisqualität sicher?

Wir haben ein Qualitätshandbuch entwickelt und begleiten die Prozesse mit internen Studien. Der Forschungsbedarf ist nach wie vor hoch.


rh