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Implantat gegen Bluthochdruck
Eine medikamentös nicht einstellbare arterielle Hyperto- nie birgt ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre und re- nale Komplikationen. Durch elektrische Stimulation im Bereich des Glomus caroticus kann der arterielle Druck signifikant und langfristig gesenkt werden.
Nach den 2018-ESC-Leitlinien wird therapieresistente Hypertonie definiert als Bluthochdruck mit SBD > 140 mmHg und/oder DBD von > 90 mmHg, trotz Veränderung des Lebensstils und Behandlung mit mindestens drei Antihypertonika inklusive eines Diuretikums.
Der Barostimulator, ein Implantat an der Halsschlagader, aktiviert mittels elektrischer Impulse Rezeptoren, die über körpereigne Feedbackschleifen den Sympathikotonus und damit auch den Blutdruck senken. Bereits in den 60er-Jahren wurde die Idee entwickelt, seit rund 20 Jahren ist eine technische Umsetzung möglich. 2011 wurden die ersten Patienten mit einem minimalinvasiven System therapiert.
Gemeinsam mit dem Stimulator, der einem Herzschrittmacher ähnelt, kann das System patienten-individuell angepasst werden. Damit kann die Do- sis der Therapie oder eine Anpassung an tageszeitliche Blutdruckschwankungen programmiert werden.
Langzeitstudien zeigen, dass 88 % der Patienten mit einer Blutdruckänderung von 20 mmHg und mehr reagieren. Mehr als die Hälfte der Patienten erreichen Blutdruckwerte, die im Normbereich liegen. Die Nachbetreuung der Patienten kann telemedizinisch erfolgen.
rh