MEDIZIN | Covid-Update

Hybridimmunität bietet wohl den besten Schutz

„Nach einer durchgemachten Sars-CoV-2-Infektion hat man eine relativ hohe Schutzwirkung vor einer neuerlichen Erkrankung bzw. auch vor einer schweren Covid-19-Erkrankung, wobei diese Schutzwirkung für zumindest ein Jahr gut erhalten bleibt“, beschreibt Assoz.-Prof. PD Dr. Stefan Pilz, PhD von der Klinischen Abteilung für Endokrinologie und Diabetologie der Med Uni Graz die Situation. Zusätzlich zur Infektion spielt aber vor allem die Impfung eine wichtige Rolle in der Bewältigung der Pandemie. Sie erlaubt es durch ihre erwiesene Wirksamkeit, dass Infektionen seltener auf- treten und milder verlaufen, sodass das Gesundheitssystem nicht überbelastet wird. „Ein wichtiger Faktor wird in Zukunft die sogenannte Hybridim- munität sein, also ein Schutz nach durchgestandener Infektion in Kombination mit einem Impfschutz“, so Stefan Pilz. In einer groß angelegten Ana- lyse verschiedener Studien zeigt sich, dass sich die Hybridimmunität als effektivste Form des Schutzes vor Covid-19 präsentiert. Die Daten bezie- hen sich allerdings hauptsächlich auf die Covid-19-Wellen mit den Wildtypen sowie den Alpha- und Delta-Varianten. Da Omikron erst vor Kurzem aufgetreten ist, sollte man mit diesbezüglich Aussagen noch Vorsicht walten lassen. „Jedoch kann die im Bezug auf die hohen Infektionszahlen re- lativ geringe Rate schwerer Covid-19-Erkrankungen der Omikron-Welle im Vergleich zu vorangegangenen Infektionswellen zu einem Großteil dar- auf zurückgeführt werden, dass Omikron auf eine bereits durch Impfung und/oder vorangegangene Sars-CoV-2-Infektion gut immunisierte Bevöl- kerung getroffen und auch weniger pathogen ist“, schlussfolgert Stefan Pilz.


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KONTAKT: Assoz.-Prof. PD Dr. Stefan Pilz, PhD

Medizinische Universität Graz, Klinische Abteilung für Endokrinologie und Diabetologie,

Universitätsklinik für Innere Medizin

Tel.: 0316/385 81143

stefan.pilz@medunigraz.at