Die Erbkrankheit Mukoviszidose ausmerzen und einen Ort der Kreativität schaffen – dazu haben Chris Müller, Direktor für Entwicklung, Gestaltung und künstlerische Agenden Tabakfabrik Linz, CEO CMb.industries, Initiator Atmos, und Wolf D. Prix, Architekturbüro Coop Himmelb(l)au, einen biomechanischen Musentempel entwickelt, der einer atmenden Lunge nachempfunden ist. Müller hat sich ein ambitioniertes Ziel gesetzt: In zehn Jahren soll die bislang unheilbare Erbkrankheit Mukoviszidose oder Cystische Fibrose (CF) heilbar sein. Dafür hat er, als Vater eines CF-kranken Kindes, das Projekt At- mos Resort ins Leben gerufen. Menschen mit CF leiden unter chronischer Schleimbildung in der Lunge und der Bauchspei- cheldrüse. Ihre durchschnittliche Lebenserwartung beläuft sich bei guter medizinischer Betreuung und günstigen Lebensum- ständen auf etwa 40 Jahre.
Ganzheitliches Baukonzept
Das Atmos Resort soll mithilfe von Investoren finanziert und von einer Betreibergesellschaft geführt werden. Der Gewinn wird in die Mukoviszidose-Forschung fließen. „Wir haben bereits ein Drittel des erforderlichen Investitionsvolumens von 100 Millionen Euro einsammeln können“, so Projektsprecherin Dr. Maria Dietrich. Die Kosten für das Projekt können so niedrig angesetzt werden, weil viele Projektbeteiligte „pro bono“ arbeiten, wie zum Beispiel Wolf D. Prix, der das Resort dem Palast von Knossos nachempfunden hat. Eine Kombination aus privaten Einheiten, öffentlichen Gärten und großzügigen Plätzen, die sich in die Umgebung einfügt. Das Resort ist für ein Grundstück an der Meeresküste konzipiert, das den Salzgehalt der Luft optimal nutzt. Der hohe Gehalt an Salz, Jod, Magnesium und Spurenelementen in der Meeresluft regt die Immunreakti- on der Haut und der Atemorgane an. Auch Kreislauf und Stoffwechsel werden dadurch aktiviert. Die spezifische Bauweise und die Biodächer der einzelnen Chalets lassen das gesamte Resort heilbringendes Salz atmen. Gärten sorgen für höheren Sauerstoffgehalt in der Umwelt. Luft aus der Hauptwindrichtung kühlt die Wohneinheiten und schafft ein erfrischendes Klima auf den privaten Terrassen. Natürliche Wasserressourcen aus Oberflächenabfluss und Niederschlag werden gesammelt, um Wasser sowohl für den internen Gebäudegebrauch als auch für den Außengrünraum zu liefern.
Immobilie gesucht
Atmos hat bereits zahlreiche Unterstützer gefunden. Noch ist man auf der Suche nach einer geeigneten Immobilie, um das Projekt realisieren zu können. „Die ideale Gegend wäre ein abfallender Hang in der Nähe des Meeres.“ Aktuell werden zwei Liegenschaften genauer unter die Lupe genommen. Mehr als dass sich beide in Europa befinden, will Dietrich nicht verra- ten. „Bei uns steht aber nicht nur das Resort im Mittelpunkt der Aktivitäten. Auf der Langen Nacht der Forschung Mitte April haben wir gemeinsam mit Catalysts die erste App, die den Salzgehalt in der Luft misst, präsentiert. Dadurch können Muko- viszidose-Patienten ihre Therapie optimal abstimmen“, so Dietrich.