Das Jubiläumsprogramm 2017 wartet mit einer außergewöhnlichen Opernproduktion und einem umfangreichen Konzertprogramm auf.
1967 gründete Herbert von Karajan die Osterfestspiele Salzburg. 2017 begeht das Festival sein 50-jähriges Jubiläum mit einem umfangreichen Programm. Im Zentrum steht die sogenannte „Re-Kreation“ von Herbert von Karajans allerers- ter Osterfestspiel-Opernproduktion, die er selbst dirigierte und inszenierte: Die Walküre. Das Bühnenbild, das Karajans legendärer Bühnenbildner Günther Schneider-Siemssen damals für die Wagner-Oper entwarf, wird rekonstruiert und darin wird die Regisseurin Vera Nemirova eine Neuinszenierung entwickeln. Christian Thielemann, der Künstlerische Lei- ter der Osterfestspiele Salzburg, dirigiert die Oper. Der Bühnen- und Kostümbildner Jens Kilian steht vor der spannen- den Aufgabe, zugleich für die Rekonstruktion der alten Bühne verantwortlich zu sein wie auch für die Gestaltung neuer Kostüme. Der als Wagner-Interpret gefeierte Tenor Peter Seiffert wird die Rolle des Siegmund interpretieren. Georg Zep- penfeld ist als Hunding zu erleben und der ukrainische Bass Vitalij Kowaljow als Wotan. Die international umjubelte So- pranistin Anja Harteros wird ihr Rollendebüt als Sieglinde geben und die Wagner-Expertin Anja Kampe jenes als Brünn- hilde. Eine Ausstellung und zwei Symposien begleiten das spannende Opernprojekt.
Einen gewissen Wagner-Bezug hat auch die zweite, nicht minder spannende szenische Produktion der Osterfestspiele 2017 – jedoch nur indirekten: Der italienische Komponist Salvatore Sciarrino schrieb 1982/84 eine Kammeroper, die er ebenso Lohengrin betitelte. Inszeniert durch den renommierten Film- und Bühnenregisseur Michael Sturminger, knüpft dieses Werk nicht an die wagnersche Überlieferung des Lohengrin-Stoffes an, sondern an eine Erzählung des französi- schen Dichters Jules Laforgue aus dem späten 19. Jahrhundert. Sarah Maria Sun, eine ausgewiesene Spezialistin für Neue Musik, interpretiert die Hauptrolle der Elsa. Es spielt das œnm (österreichisches ensemble für neue musik) unter der musikalischen Leitung von Peter Tilling.
Im Rahmen der Osterfestspiele Salzburg 2017 wird der von Eliette von Karajan neu gestiftete Herbert-von-Karajan-Preis an den jungen und zugleich bereits weltberühmten russischen Pianisten Daniil Trifonov verliehen, der als Artist in Resi- dence in mehreren Konzerten auftreten wird, unter anderem im Konzert für Salzburg, in welchem sich Christian Thiele- mann und Lorenzo Viotti am Pult abwechseln.
Gastdirigent der Osterfestspiele 2017 ist Franz Welser-Möst. Er wird Gustav Mahlers Symphonie Nr. 9 mit der Sächsi- schen Staatskapelle Dresden leiten, die als bewährtes Residenzorchester fast alle Veranstaltungen der Osterfestspiele Salzburg musikalisch tragen wird.
Zum Jubiläum sind außerdem zwei weitere Spitzenorchester in Sonderkonzerten zu Gast: die Berliner Philharmoniker unter der Leitung ihres Chefdirigenten Sir Simon Rattle sowie die Wiener Philharmoniker, die Christian Thielemann diri- gieren wird.
Das Chorkonzert 2017 dirigiert der Erste Gastdirigent der Staatskapelle Dresden, Myung-Whun Chung. Neben Gabriel Faurés Requiem mit den Solisten Anna Prohaska und Adrian Eröd steht dabei Camille Saint-Saëns „Orgelsymphonie“ auf dem Programm. Als Solist an den Tasten ist der für seine unorthodoxen Interpretationen weltweit bekannte Ausnah- memusiker Cameron Carpenter zu erleben.
Auch Liebhaber der Kammermusik kommen auf ihre Kosten: Artist in Residence Daniil Trifonov wird auch in kleinerer Besetzung mit Musikern der Staatskapelle Dresden zu erleben sein, ebenso die international gefragte Pianistin Lilya Zilberstein.