Grundlagenforschung und klinische Anwendung verknüpfen
Mit dem PhD-Programm „Mental Health and Neuroscience“ stärkt die Karl Landsteiner Privatuniversität ihre Forschung zur psychischen Gesundheit und Neurowissenschaft.
Univ.-Prof. Mag. Dr. Gerald
Obermair,
Leiter des PhDProgramms Mental Health and Neuroscience, Fachbereich Physiologie
Rund ein Jahr ist es her, seit die Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften in Krems (KL Krems) erfolgreich die Akkreditierung für ihr erstes PhD-Programm „Mental Health and Neuroscience: Disease Mechanisms – Diagnostics and Therapy – Clinical Neuroscience“ erhalten hat und so einen weiteren zentralen Meilenstein in ihrer akademischen Studienarchitektur setzte. Das exzellenzorientierte Doktoratsstudium mit einer interdisziplinären Ausrichtung im Bereich der psychischen Gesundheit, der neurobiologischen Grundlagenforschung sowie der klinischen und angewandten Neurowissenschaften ermöglicht PhD-Studierenden die Entwicklung und Durchführung experimenteller und empirischer Forschungsprojekte in diesen Brückendisziplinen. „Damit sollen die zukünftigen Wissenschaftler befähigt werden, die unterschiedlichen Fachbereiche zusammenhängend zu betrachten und gleichzeitig eine spezialisierte Forschungsarbeit zu leisten“, sagt Univ.-Prof. Mag. Dr. Gerald Obermair, Leiter des PhD-Programms Mental Health and Neuroscience.
Drei Forschungsschwerpunkte
„Mental Health and Neuroscience“ wird an der KL Krems seit vielen Jahren in Form eines Forschungsschwerpunkts forciert. „Die Erforschung mentaler Gesundheit wird auch im World Mental Health Report der Weltgesundheitsorganisation WHO ausdrücklich empfohlen. So sollen bei Fragen rund um die psychische Gesundheit auch die Neurowissenschaften künftig stärker einbezogen werden, um Störungen des Nervensystems zu definieren und zu behandeln“, betont Obermair.
In der neurobiologischen Grundlagenforschung werden Krankheitsmechanismen und physische Komponenten, etwa bezogen auf die Plastizität einzelner Nervenzellen und des Gehirns, erforscht. „Bei neurologischen und degenerativen Erkrankungen kann es zu Störungen dieser Plastizität kommen, die Gründe dafür sind multifaktoriell. Bei Autismus oder Schizophrenie ist es beispielsweise wichtig zu untersuchen, welche zellulären Ursachen diesen Entwicklungsstörungen zugrunde liegen können. Darüber hinaus werden Methoden entwickelt, welche über das Auge mittels Netzhautdiagnostik die Früherkennung von degenerativen Augenerkrankungen und neuronalen Durchblutungsstörungen ermöglichen soll. Das beinhaltet auch die Weiterentwicklung modernster statistischer Verfahren“, gibt der Programm-Chef Einblick.
Der zweite Teilbereich, der in enger Zusammenarbeit mit den Universitätskliniken Tulln und St. Pölten umgesetzt wird, beschäftigt sich mit der Diagnostik und Therapie von Mental Health. Wichtige Fragen sind außerdem, wie künftig mit künstlicher Intelligenz und großen Datenmengen umgegangen werden soll. Klinische und angewandte Neurowissenschaften bilden den dritten Forschungsschwerpunkt: „Hier beschäftigen wir uns mit der Entstehung und Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen, der klinischen Neuroonkologie und der Neuroimmunologie.“ So wird etwa der Frage nachgegangen, wie sich Lebensmittelallergien auf die psychische Gesundheit auswirken können oder welche Folgen ein Schlaganfall auf die Psyche haben kann.
rh
Fotos: KL Krems